Viele wünschen sich eine Berufung und Bestellung in ein Aufsichtsgremium am Ende ihrer Karriere. In ein Aufsichtsgremium wird Frau oder Mann aber nur bei ausreichender fachlicher und persönlicher Qualifikation berufen wie in unserer Kolumne "Der Ruf wird lauter" dargestellt. Losgelöst von allen eigenen fachlichen Qualifikations- und persönlichen Kompetenzvoraussetzungsfragen, muss sich jeder potenzielle Kandidat auch ‚die' zentrale Frage stellen: "Wann will ich Beirat oder Aufsichtsrat werden?" Das "Warum" haben wir in der Kolumne "Bin ich noch zu Höchstleistungen fähig?" und ein mögliches "Wo" in unserer Kolumne "Der Weg zum Gipfel erfordert gute Kondition und Ausrüstung" hinterfragt.
Wann will ich Beirat oder Aufsichtsrat werden? Wann habe ich wie viel Zeit für diese arbeitsintensive Verantwortung? Wie schnell soll es mit der Übernahme eines Mandats gehen? Habe ich noch ausreichend Lebens- und Schaffenszeit? „Um ernst genommen zu werden, bedarf es einer realistischen Selbsteinschätzung" empfiehlt Heiner Thorborg (*1944), deutscher Personalberater seinen potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten.
Sehr oft dauert der Mandatssuchungs- und Mandatsfindungs-Prozess zum Beirat oder Aufsichtsrat einen längeren Zeitraum. 12 bis 24 Monate sind in diesem Zusammenhang eher als ein kurzer Zeitraum zu erwarten. Selbst der finale "Bewerbungsprozess" benötigt seine Zeit: Befragung durch Headhunter, intensive Gespräche mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsgremiums, mit dem Präsidial- oder Nominierungsausschuss.
Wenn der Kandidat also möglichst bald nach Auslaufen seiner operativen Berufskarriere ein Mandat anstrebt, sollte er schon rechtzeitig, während der letzten aktiven Berufsjahre entsprechende Maßnahmen einleiten. Somit ergibt sich ein reibungsloser Übergang von einer operativen Tätigkeit zu einer Aufsichtsgremien-Verantwortlichkeit.
Eine angedeutete Berufung zum Beirat oder Aufsichtsrat durch fremde Dritte führt auch nicht immer zwangsläufig zu weiteren Sondierungsgesprächen bzw. einer Mandatierung. Oft werden nur unverbindliche Gespräche mit großem zeitlichem Vorlauf geführt ohne konkrete Ergenisse.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass nach dem Ausscheiden aus operativen Verantwortlichkeiten das persönliche Netzwerk sich in der Regel schnell verkleinert. Viele menschliche und geschäftliche Beziehungen sind oft an eine Funktion und/oder Organisation gebunden und lösen sich bei Verlust dieser zügig auf. Demzufolge sollten diese Kontakte und Möglichkeiten während der aktiven Berufszeit intensiv gepflegt und auf zukünftige Fragestellungen hin überprüft und evtl. neu intensiviert werden.
Auch nicht jede mögliche Berufung bzw. nicht jedes mögliche Mandat kann passend sein im Abgleich mit den persönlichen Kompetenzen. Auch gut vernetzte Persönlichkeiten benötigen Zeit, bis sich die richtige Opportunität auftut. Diese Zeit kann aber sinnvoll genutzt werden zur ehrlichen und kritischen Beantwortung der folgenden weiteren Kernfragen: "Was", "Wie" und "Wer". "Warum", "Wo", und "Wann" haben Sie schon für sich beantwortet.
Die vorstehenden Gedanken sind entnommen der zweiten, neu bearbeiteten und erweiterten Auflage und im Juni 2021 erschienen Buches "Wie Sie Beirat oder Aufsichtsrat werden. Ein konkreter Plan für den Erfolg."
www.ruter.de
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Ich stimme Ihren Argumenten zu .
Allerdings bin ich überzeugt, dass in Beräten und Aufsichtsräten auch die „ Altersklasse 40+„ viel mehr zum Zuge kommen soll . Wir brauchen die kritische Meinung , wenn es um Themen wie Cyberspace, Cybersecurity und Agile Digitalisation.
Es ist wichtig , dass man eine Bilanz lesen und bewerten kann , allerdings gibt es heute auch einige mehr external Faktoren , die den Erfolg eines Unternehmens bestimmen .
Was meinen Sie dazu ?
Regina Roos
Die Berufung von Multidiversen und jungen AR und Beiträgen erachte ich als zentraler.
Wenn sie Herr Ruter als erfahrener ‘Hase’ dieses Feld neu beackern müssten was sie sichtlich nicht tun müssen heute, welchen Ratschlag geben sie einem 40. Jährigen international aktiven Beirat auf den Weg?
Besten Dank Grüße aus Regensburg (DE)
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