Vor die Wahl gestellt, würde über die Hälfte der deutschen Arbeitnehmenden (54 Prozent) eine Vier-Tage-Woche einer Gehaltserhöhung vorziehen. Damit stehen die Bundesbürger im internationalen Vergleich jedoch fast allein dar: Nur Arbeitnehmer:innen aus Irland würden genauso entscheiden.
Wichtigstes Merkmal einer funktionierenden Unternehmenskultur stellt für 40 Prozent der deutschen Befragten die Work-Life-Balance dar. Diese Ergebnisse hat das Technologie-Unternehmen HubSpot in seiner Studie "Hybrides Arbeiten 2022" erhoben, die die neue hybride Arbeitswelt und ihre Herausforderungen untersucht. Befragt wurden insgesamt 4.008 Vollzeitbeschäftigte weltweit, davon 501 aus Deutschland.
Effektive Kommunikation Fehlanzeige
Für ein effektives Miteinander, egal ob im Büro, Home-Office, einer Mischung aus beidem oder komplett remote, brauchen Arbeitnehmende die richtigen Systeme und Tools. Allerdings haben nur 30 Prozent der deutschen Befragten Richtlinien für die einheitliche Nutzung von Kommunikations- und Kollaborationstools erhalten.
Nur effektive Kommunikation kann langfristig für Produktivität sorgen. Dass diese noch lange nicht gegeben ist, beklagt mehr als ein Drittel (35 Prozent) der flexibel Arbeitenden: Sie gehen ins Büro, um effektiver mit ihren Kolleginnen und Kollegen zu kommunizieren. Nur knapp die Hälfte der flexibel Arbeitenden (49 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass ihr Team in einer hybriden Umgebung effektiv arbeitet.
Hälfte der Meetings könnte durch E-Mails ersetzt werden
Aufgrund der hybriden Arbeitsweise läuft die Kommunikation innerhalb von Unternehmen vermehrt über Messaging-Tools oder Videokonferenzen ab. 67 Prozent der befragten Arbeitnehmenden in Deutschland geben an, sich aufgrund zu vieler Telefonate und Videokonferenzen nicht konzentrieren zu können.
51 Prozent finden außerdem, dass mindestens die Hälfte der Meetings, an denen sie in persona oder remote teilnehmen, durch E-Mails ersetzt werden könnten. Die E-Mail ist trotz der Fülle an Kommunikationskanälen für 37 Prozent das favorisierte Kommunikationsmittel, wenn sich die Arbeitnehmenden für ein Tool entscheiden müssten. 29 Prozent favorisieren Videokonferenz-Tools wie Zoom, ein Drittel (21 Prozent) Telefonate.
Fehlende Grenzen fördern Burn-out
Zu viele Meetings sind in den Augen der Befragten nicht nur überflüssig, für 38 Prozent tragen sie sogar dazu bei, sich ausgebrannt zu fühlen. Dieses Gefühl wird für 60 Prozent der Arbeitnehmenden besonders durch Schwierigkeiten bei der Abgrenzung zwischen Privat- und Berufsleben verstärkt.
Ein weiterer Faktor, der bei rund der Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (47 Prozent) Burn-out begünstigt, ist die fehlende Flexibilität bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeit. Jede fünfte befragte Person (21 Prozent) fühlt sich außerdem von ihren Vorgesetzten nicht ausreichend unterstützt, wenn es darum geht, Erschöpfungszuständen vorzubeugen. (as)
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