Digital Career: Diese 6 Berufe mischen die Versicherungsbranche auf

Welche Vorurteile ad acta gelegt werden können, welche Jobs auf Uniabsolvent:innen und Professionals warten und wie moderne Arbeitskultur in der Branche aussieht, erzählen die Nexible-Chefs Valentina Brebenaru und Jonas Boltz.

"Da arbeiten doch nur BWLer" und "in Versicherungen wird doch nur Fachchinesisch gesprochen" sind zwei stereotype Antworten von Absolvierenden, wenn sie nach dem Image von Versicherern als Arbeitgeber gefragt werden. Doch junge Unternehmen mischen nun mit neuen technologie-getriebenen Geschäftsmodellen die Berufsbilder und Arbeitskulturen der Versicherungsbranche auf.

Keine überflüssigen Hierarchien

"Als InsurTech arbeiten wir in cross-funktionalen Teams, oft gemeinsam mit externen Profis aus unseren Netzwerken zusammen", erklärt Valentina Brebenaru, Geschäftsführerin des InsurTech Nexible. Dabei verzichtet das Unternehmen nach eigenen Angaben auf "überflüssige Hierarchien". Die Tools und die Arbeitsplätze, die Nexible schafft, sollen nicht nur den Produkten zugutekommen, sondern auch den Arbeitsalltag einfacher gestalten. "Dadurch entstehen neue Möglichkeiten und Räume für Ideen, fürs Ausprobieren und für Innovation", so Brebenaru.

Dies spiegle sich auch in den Arbeitgeberrankings von Jobportalen wie Kununu, in denen Versicherer seit einiger Zeit wieder stetig nach oben klettern. Gerade im Digitalbereich verlassen die Unternehmen tradierte Pfade um schneller und näher am Kunden agieren zu können.

Big Data schafft neue Jobs und ändert alte Berufsbilder

Kernaufgaben wie das Sammeln, Aufarbeiten und Analysieren einer bislang nie dagewesenen Menge an Daten lassen Versicherungsanbieter immer mehr zu Datenhäusern werden. Aus dieser Problematik kristallisiert sich ein neuer, wichtiger Job heraus: Die Data Scientists oder Datenwissenschaftler:innen. Sie machen aus unstrukturierten Rohdaten von verschiedenen Quellen eine strukturierte Datenbasis, um eine Entscheidungsgrundlage für ein Unternehmen zu schaffen.

Doch auch klassische Berufe, die seit mehr als 100 Jahren in der Versicherungswirtschaft existieren, werden durch die Digitalisierung verändert, so zum Beispiel der/die Aktuar:in. Ein:e Aktuar:in nutzt mathematische Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie, Statistik und Finanzmathematik, um Fragen des Versicherungswesens unter Berücksichtigung des rechtlichen und wirtschaftlichen Umfelds zu beantworten und hier Lösungen zu entwickeln. Neue Technologien, Programmiersprachen, sowie eine nie vorhanden gewesene Fülle an Daten ermöglichen es die Aufgabenfelder zu erweitern.

"Der Job des Aktuars wird in Zukunft noch vielfältiger und attraktiver werden. Das Fachwissen und die neuen Tools machen den Aktuar zu einem Beruf, welcher maßgeblich die Innovation des Versicherungssektors vorantreiben kann", ist sich Nexible-Geschäftsführer Jonas Boltz sicher.

Nutzerfreundlichkeit durch verständliche Sprache

Um den Wünschen und Bedürfnissen der Kund:innen gerecht zu werden, überdenken InsurTechs klassische Vertriebswege. Umso wichtiger, dass Kund:innen die Produkte klar verstehen und eine fundierte Entscheidung treffen können, welche Versicherung zu ihnen passt. Inhalte müssen also verständlich und einfach kommuniziert werden.

Diese Aufgabe fällt UX-Writern zu, denen es mit ihrem Sprachgefühl gelingen muss, komplexe Sachverhalte anschaulich auszudrücken und ein Vertrauensverhältnis zwischen Kund:innen und Versicherer aufzubauen. "UX-Writer vermitteln die Eigenschaften und den eigentlichen Wert unserer Produkte. Sie schaffen durch die klare Kommunikation unserer Inhalte erst das Erlebnis, das den emotionalen und praktischen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht wird", erläutert Boltz.

Auch von der technischen Seite muss die User Experience durchdacht werden, so muss beispielsweise sichergestellt werden, dass die Website von sämtlichen Endgeräten angesteuert werden kann. Dies ist eine Aufgabe der Front-End Developer, denn sie konzeptionieren, programmieren und prüfen die webbasierten Anwendungen, die dem Kunden auf der Website helfen sollen. Gemeinsam mit den UX-Writern sind Front-End-Developer für den Außenauftritt der Digitalversicherer verantwortlich.

Mit Performance Marketing die richtige Zielgruppe ansprechen

Als rein online agierende Unternehmen richten sich InsurTechs an digital affine Menschen. Digitale Werbekampagnen lassen sich im Gegensatz zur Print- oder TV-Werbung wesentlich einfacher messen und sind somit auch besser optimierbar.

Für InsurTechs ist ein sogenannter Performance Marketing Manager, der diese Werbemaßnahmen über alle digitalen Kanäle hinweg (E-Mail, Suchmaschinen oder soziale Netzwerke, aber auch externe Werbepartnerschaften) plant und bewertet, daher mittlerweile unverzichtbar. In dieser Funktion muss er/sie sich häufig mit den UX-Writern und Front-End-Developern abstimmen.

Product Owner: Wertige Produkte für den Kunden schaffen

Heute werden Versicherungs- und Softwareprodukte in immer kürzeren Entwicklungszyklen geschaffen. Um den Überblick bei der rapiden Entwicklung zu behalten, setzen InsurTechs neben den Entwicklerteams auf den sogenannten Product Owner.

Ein Product Owner erstellt, priorisiert und erläutert die zu entwickelnden Produkteigenschaften und urteilt darüber, welche Eigenschaften am Ende eines Entwicklungsabschnitts fertiggestellt wurden. Ihm obliegt die Entscheidung über das Produkt, seine Eigenschaften und die Reihenfolge der Implementierung. Somit gehört zu seinen Aufgaben Auslieferungszeitpunkte und Kosten im Auge zu behalten und miteinander in Ausgleich zu bringen.

Arbeitskultur der "New Ways of Working"

Ähnlich den sich wandelnden Anforderungen der Jobs, gehen die Digitalversicherer auch neue Wege in der Office-Kultur und den Arbeitsweisen. Seit Bestehen setzt Nexible auf Mobile Work' und erlaubt es den Mitarbeiter:innen eigenverantwortlich zu entscheiden, ob sie lieber aus dem Home-Office oder dem Büro herausarbeiten wollen.

"Unsere Teammitglieder haben großen Handlungsspielraum wie sie sich ihre Arbeit einteilen. Dieses Vertrauen sorgt nicht nur für eine gesunde Work-Life Balance, sondern trägt letztlich zu einem besseren Teamspirit bei", erzählt Boltz. (red)

www.nexible.de

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