Hodenkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei jungen Männern. Eine Früherkennungsuntersuchung im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms gibt es nicht. Umso wichtiger ist es, dass Männer selber Hand anlegen und sich regelmäßig selbst untersuchen. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat das Thema jetzt in einem Spot aufgegriffen: "Der life-saving Handjob: So tastest du deine Hoden ab".
"Warum liegt denn da Stroh"
Der Clip sorgt bereits wenige Tage nach der Veröffentlichung für Diskussionen und Zündstoff. Als Hauptdarstellerin des Spots wurde die Pornodarstellerin Anny Aurora verpflichtet. Der rund vierminütige Film ist anfangs an die Dramaturgie eines Pornofilms angelehnt, bis es dadurch unterbrochen wird, dass die Schauspielerin plastisch erklärt, wie Männer ihre Hoden fachgerecht abtasten können.
Besonders in den Sozialen Medien wird aufgeregt über die Werbung diskutiert. Der User TobiWan schreibt – bezugnehmend auf den wohl bekannteste Porno-Dialog – auf Twitter: "Ey, #TechnikerKrankenkasse ... warum liegt denn da Stroh... in euren Köpfen?". Die Autorin Tara-Louise Wittwer nennt sie hingegen auf Instagram "Sexistisch und nicht witzig".
Andere springen der TK hingegen zur Seite. So kommentiert unter dem YouTube-Video des Spots ein User: "Hätte es diesen Spot vor 10 Jahren gegeben, hätte ich meine Erkrankung vielleicht viel früher ernst genommen und die Behandlung wäre weit weniger belastend abgelaufen. Klasse Idee TK, weiter so!"
Die Krankenkasse selbst hat auf die Kritik bereits reagiert und schreibt auf Instagram: "Früherkennung von Hodenkrebs verdient mehr Aufmerksamkeit, denn durch eine einfache Untersuchung steigt die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung. Um diese Aufmerksamkeit zu schaffen – insbesondere bei jüngeren Männern, die in hohem Maße zu den Betroffenen von Hodenkrebs gehören – hat die TK bewusst einen ungewöhnlichen Ansatz gewählt und die Aufklärung darüber in einem pornografischen Umfeld platziert."
Doch auch mit diesem Statement stößt die TK nicht nur auf Gegenliebe. "Diese Stellungnahme macht es nur noch schlimmer!", schreibt ein User auf Instagram. (as)
www.tk.de
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