Die Gründerin des Schmucklabels "Filippa Firenze" im Interview
Kyra Wagenmann: "Die Mischung aus unternehmerischer Disziplin und kreativer Freiheit hat mich stark geprägt"

Kyra Wagenmann zeigt, wie man mit Leidenschaft, Kreativität und digitalem Know-how ein Schmucklabel auf Erfolgskurs bringt. Mit ihrer Marke Filippa Firenze hat sie es geschafft, prominente Frauen wie Verona Pooth zu begeistern und Platzierungen bei Douglas und Zalando zu sichern. Eine Gründerin, die beweist, dass italienischer Lifestyle, Female Empowerment und smarte Strategien die perfekte Mischung für Erfolg sind. Im Interview mit LEADERSNET spricht sie über ihre Inspiration, Herausforderungen und den Weg zur erfolgreichen Unternehmerin.

LEADERSNET: Sie haben bereits eine beeindruckende Karriere in der Medienbranche hinter sich und wertvolle Business-Erfahrungen gesammelt. Was hat Sie inspiriert, Ihr eigenes Schmucklabel zu gründen?

Kyra Wagenmann: Seit jeher fasziniert mich das Zusammenspiel von Kreativität und Unternehmertum. Ich habe Medienwirtschaft und Entrepreneurship studiert, parallel im Privatfernsehen redaktionelle Erfahrung gesammelt und später für Ströer einige der größten deutschen Werbekampagnen im Influencer Marketing konzipiert. Die Social Media- und Content-Strategien, die ich für namhafte deutsche Konzerne entwickelt habe, zeigten mir, wie stark Marken durch einzigartiges Storytelling wachsen können.
Mit Filippa Firenze erzähle ich ebenfalls eine Geschichte – die eines Labels, das Emotionen und Lebensgefühl transportiert. Schon vor dem ersten Tag hatte ich eine klare Vision davon, wie sich die Marke anfühlen sollte. Mein Ziel ist es, nicht nur Accessoires zu gestalten, sondern etwas zu schaffen, das man nicht nur sieht, sondern im wahrsten Sinne des Wortes erlebt. Die richtigen Accessoires besitzen die einzigartige Kraft, einen Look mit Leichtigkeit zu veredeln, das Selbstbewusstsein zu heben und Frauen damit das Gefühl zu schenken, wirklich wahrgenommen und gesehen zu werden.

LEADERSNET: Digitalisierung spielte in Ihrer bisherigen Karriere eine zentrale Rolle. Wie hat diese Erfahrung Ihre Gründung beeinflusst?

Kyra Wagenmann: Als Digital Native bin ich mit vielem, was heute im digitalen Raum selbstverständlich ist, natürlich aufgewachsen – schon damals habe ich mich tief in die aufkeimende Blog-Welt eingearbeitet und bis in die Nacht eigene Codes geschrieben. Hinter der femininen Fassade steckt also auch ein kleiner Nerd, der sich seit jeher leidenschaftlich mit digitalen Prozessen beschäftigt. Heute bin ich gleichermaßen im Back- & Frontend aktiv, denn E-Commerce basiert nun mal auf einem Zusammenspiel aus ansprechender Optik und funktionierenden Prozessen – Kreativität geht eben nicht ohne Köpfchen.
Die Digitalisierung hat mich daher stark geprägt und meine Gründung maßgeblich beeinflusst. Ich habe einen natürlichen Drang, immer am Puls der Zeit zu bleiben und technologische Entwicklungen aktiv anzunehmen – ich bin die Erste im Workshop, wenn es um neue Tools oder KI geht. So kann ich für mein Label sowohl kreative als auch datengetriebene Ansätze verknüpfen.

LEADERSNET: Italien spielt also eine große Rolle in Ihrem Label. Wie spiegelt sich der italienische Lifestyle in Ihren Designs wider?

Kyra Wagenmann: Italien ist für mich weit mehr als eine Inspirationsquelle – es ist die Essenz von Stil, Eleganz und Authentizität. Italienerinnen besitzen eine unvergleichliche Ausstrahlung: Sie zelebrieren ihre Weiblichkeit, ohne etwas zu übertreiben, und strahlen eine unangestrengte Anziehungskraft aus, die durch Selbstbewusstsein und Stilgefühl lebt. Diese Mischung aus Stolz und Lässigkeit ist genau das, was es braucht!

LEADERSNET: Sie haben erwähnt, dass auch familiärer Gründergeist eine Rolle spielte. Wie hat Sie Ihre Familie beeinflusst?

Kyra Wagenmann: In meiner Familie gab es schon immer Unternehmergeist. Mein Großvater war ein erfolgreicher industrieller Unternehmer im Ruhrgebiet und verkörperte den Mut, groß zu denken und konsequent zu handeln. Meine Mutter ist, als Kunsthistorikerin mit zweitem Staatsexamen, eine sehr kreative und facettenreiche Frau, die mich gelehrt hat, das Leben in all seinen Facetten zu genießen und mutig neue Wege zu gehen. Diese Mischung aus unternehmerischer Disziplin und kreativer Freiheit hat mich stark geprägt.

LEADERSNET: Sie haben sich in einer Branche etabliert, die sehr wettbewerbsintensiv ist. Wie haben Sie Ihre ersten Erfolge erzielt, zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Thomas Rath?

Kyra Wagenmann: Meine ersten Erfolge waren eine Mischung aus Offenheit, strategischem Denken und einer Prise Glück. Den Kontakt zu Thomas Rath habe ich zufällig geknüpft, als wir uns auf Mallorca in einem Restaurant begegneten. Ich zeigte ihm meine erste kleine Kollektion, und er war sofort begeistert. Noch am nächsten Tag band er mich in einen RTL-Dreh in seinem Store ein – ein großer Vertrauensbeweis, der mir die Aufmerksamkeit von Teleshopping-Sender QVC verschaffte, die "Filippa Firenze" direkt als Start-up-Brand im Programm haben wollten.
Thomas Rath hat mir dabei eine der wichtigsten Lektionen mitgegeben: "Erzähl eine Geschichte, male Bilder im Kopf der Menschen und lass sie Spaß haben." Diese Worte matchten perfekt mit meinem Verständnis von Marketing. Ab da habe ich Schritt für Schritt Opportunitäten genutzt, ohne ihnen jemals hinterherzulaufen. Wenn man beherrscht, was man tut, und Qualität liefert, kommen die Menschen zu einem – so war es beim Teleshopping, so war es später mit Douglas und auch mit den neuesten Plattformen, auf denen Filippa Firenze vertreten ist.

LEADERSNET: Ihr Schmuck ist neben den Anfängen im Teleshopping inzwischen auch bei Douglas, Zalando und anderen Plattformen erhältlich. Wie haben Sie den Schritt in den Handel gemeistert?

Kyra Wagenmann: Der Einstieg ins Teleshopping war damals ein Meilenstein und strategischer Wendepunkt für Filippa Firenze. Nach Gründung der GmbH habe ich die gesamte Produktion selbst vorfinanziert – ein großes Risiko, aber QVC bot mir die Möglichkeit, schnell Kapital aufzubauen und dieses gezielt in neue Kollektionen und den Markenaufbau zu reinvestieren.
Von Anfang an setzte ich auf professionelles Marketing. Mit Unterstützung einer PR-Agentur aus München gelang es, die Marke in die wichtigsten deutschen Magazine zu bringen – von der ELLE über Grazia, Cosmopolitan bis hin zur BUNTE.
Der nächste große Schritt war dann Douglas. Ich wusste, dass das eine professionelle Logistik und Struktur erfordert. Mittlerweile arbeite ich mit einem tollen Logistikpartner zusammen, um die Prozesse effizient zu managen.

LEADERSNET: Verona Pooth, Judith Williams, Jana Azizi und andere TV-Persönlichkeiten tragen Ihre Schmuckstücke. Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Influencern und Prominenten für den Erfolg von Filippa Firenze?

Kyra Wagenmann: Die Zusammenarbeit mit Influencern und Prominenten hat definitiv einen großen Einfluss auf die Bekanntheit der Marke. So war es eine große Ehre, Verona Pooth mit meinen Designs bei der "Ein Herz für Kinder"-Gala von BILD zu sehen – sie verkörpert Stärke, Eleganz und Glamour, genau das, wofür Filippa Firenze steht. Das Spektrum unserer Trägerinnen reicht von gestandenen Businessfrauen wie die eben genannten, TV-Moderatorinnen wie Jana Azizi oder Jasmin Wagner (beide durfte ich übrigens für ihre Hochzeit ausstatten) bis hin zu jungen, kreativen Persönlichkeiten wie Influencerin Mrs. Bella oder Rapperin Nura. Diese Bandbreite zeigt, was Frauen unterschiedlichster Couleur verbindet: Die Liebe zur Mode und der Wunsch, mit einem Accessoire die eigene Persönlichkeit zu unterstreichen.

LEADERSNET: Sie engagieren sich auch in der Initiative "WoMen on Top". Inwiefern spiegelt sich der Gedanke des Female Empowerment in Ihrer Marke wider?

Kyra Wagenmann: Female Empowerment ist nicht nur ein Schlagwort, sondern das Herzstück, wenn man sich mit Mode und Accessoires für Frauen beschäftigt. Es geht um mehr als Ästhetik: Frauen dabei zu unterstützen, ihre Persönlichkeit auszudrücken, Selbstbewusstsein zu tanken und sich in ihrer Haut wohlzufühlen. Deshalb passt die Zusammenarbeit mit der Initiative "WoMen on Top" von meinen Freundinnen Nena Brockhaus, Vivien Wulf und der großartigen Franca Lehfeldt perfekt zu meiner Vision.
"WoMen on Top" zeigt eindrucksvoll, dass man gemeinschaftlich viel mehr erreichen kann, dass wir in einem Miteinander stärker sind und der Erfolg des einen den des anderen nicht schmälert. Frauen wurden lange Zeit zu Konkurrenz und Missgunst getrieben – ein völlig überholtes Denken. Jede Blume blüht in ihrer eigenen Schönheit!

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV