Mit prominenten Laudatoren wie Olympiasieger Andreas Wellinger, Moderator Steven Gätjen und Autorin Sophie Passmann wurde das Beste der deutschen Radiolandschaft geehrt. Aus über 400 Einsendungen wählte die unabhängige Jury des Grimme-Instituts die innovativsten Formate und Moderatoren aus. Die Preisverleihung, moderiert von Katrin Bauerfeind und Thorsten Schorn, bot zudem musikalische Höhepunkte mit Auftritten von SCOOTER, Beatrice Egli, Samu Haber und weiteren Stars.
Die Preisträger des Deutschen Radiopreises 2024: So begründet die Jury ihre Entscheidung
Beste Morgensendung
radioeins vom rbb – „Der Schöne Morgen mit Kerstin Hermes und Julia Menger“
"Hochprofessionelle Radio-Enthusiasten, die nicht nur die hohe Kunst der unterhaltsamen Plauderei beherrschen, sondern auch das knallharte Polit-Interview und die gesellschaftliche Analyse“, lobt die Jury. Die beiden Moderatorinnen schaffen eine einzigartige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit – und das bei einer Musik, "die ernst genommen wird, statt als Klangtapete benutzt zu werden".
Beste Newcomer
Filiz de Campos Oliveira – bigFM
Die Jury hebt hervor, dass Filiz de Campos Oliveira ihre Hörer mit „einem schier unerschöpflichen Vorrat an guter Laune und Frische“ durch den Tag begleitet. "Ein Gute-Laune-Wirbelwind in voller Fahrt mit großer Nähe zu ihrer Hörerschaft", der durch Authentizität und Spontaneität beeindruckt.
Beste Reportage
WDR COSMO – „CUT - Das Silvester, das uns verfolgt“ von Jan Koch und Miriam von Przewoski
"Die Produktion besticht durch aufwändig recherchierte Inhalte sowie die beiden versierten Hosts, die zurückgenommen und kenntnisreich durch ein augenöffnendes Arrangement von Fakten führen.“ Besonders betont die Jury, wie "CUT“ mit den Menschen spricht, statt über sie zu reden, und damit Raum für eigene Meinungen lässt.
Bestes Musikformat
105'5 Spreeradio – „Ein Song und meine Geschichte“ von Nicole von Wagner und Jochen Trus
"Musikwünsche werden im Radio vielerorts erfüllt, aber 105'5 Spreeradio macht das Alltägliche zum kleinen Erlebnis, weil wir wahrhaftige Emotionen spüren, die mit einem Song verbunden sind", so die Jury. Diese Sendung zeigt „wie bewegend sich der Stellenwert von Musik im Radioalltag verankern lässt“.
Beste Sendung
"Die Maus“ und WDR 5 – „MausLive: Wenn der Tod allgegenwärtig ist, im Kinderhospiz“
„Der Beitrag wird der Königsdisziplin im Journalismus, schwere Themen mit sinnhafter Leichtigkeit zu erzählen, mehr als gerecht“, so die Jury. Die Sendung vermittelt den Alltag in einem Kinderhospiz und schafft es, "unaufgeregt und unverkrampft“ über den Tod zu sprechen – ein "absolut preiswürdiger Beitrag“.
Bestes Entertainment
NDR 2 – "Die Kur-Oase" von Andreas Altenburg
"Wunderbar verschroben und mit viel Liebe zum Detail produziert", lobt die Jury Andreas Altenburgs Radio-Sitcom. „Die Kur-Oase“ wird als „spitz pointiert und auf hohem humoristischen Niveau“ beschrieben. Altenburg bringt mit seiner Stimme und den verschiedenen Charakteren ein großartiges Kopfkino ins Radio.
Bestes Informationsformat
Bayern 2 – „Paula sucht Paula – Vergessene Heldin im Hitlerputsch?“ von Paula Lochte und Andrea Bräu
Die Jury hebt besonders die "akribische Recherche“ hervor, mit der Paula Lochte auf die Spuren der Journalistin Paula Schlier geht. Durch die geschickte Verknüpfung von historischen Originalzitaten und aktuellen Bezügen wird "eine jüngere Generation ebenso spannende wie beklemmende Einblicke in die Anfänge einer extremistischen Gesellschaft" erhalten.
Bestes Interview
R.SH – "Küsten-Köppe mit Frank Bremser"
"Ein intensives Zwiegespräch, das in Erinnerung bleibt“, lobt die Jury das Interview mit dem ehemaligen Neonazi Philip Schlaffer. Ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit gebotener Tiefe, sei es Bremser gelungen, „tiefe Eindrücke aus einem Leben zu vermitteln, das lange Jahre von Rassismus und Gewalt geprägt gewesen ist“.
Beste Programmaktion
Bremen NEXT – „Realtalk: Mobbing“ von Pit Kröger und Grit Thümmel
"Die ausgezeichnete Programmaktion schafft es, ein tabuisiertes und schambesetztes Thema innerhalb einer kompletten Themenwoche für die eigene Zielgruppe umfassend zu erschließen", so die Jury. Besonders die Verzahnung von Radio und Social Media sowie der wertschätzende Dialog mit den Zuhörenden überzeugte.
Beste Moderator
Gianluca Meli – 98.8 KISS FM
"Es passiert wirklich selten, aber manchmal machst du das Radio an und denkst: Was bitte ist jetzt los?“ lobt die Jury Gianluca Melis einzigartigen Stil. Mit seiner "lauten, schrillen, chaotischen“ Art und einer Stimme, die man nicht überhören kann, bringt er „Spontanität, Humor und Präsenz" ans Mikrofon – ein "Rohdiamant, der bitte nicht zu viel geschliffen werden soll".
Ein Fest für die Radiolandschaft
Der Deutsche Radiopreis 2024 bot eine glanzvolle Bühne für die kreativen und informativen Leistungen der Radiomacher. Unterstützt durch das Grimme-Institut, die ARD, Deutschlandradio sowie private Radiosender, bleibt der Deutsche Radiopreis ein Maßstab für Qualität und Innovation in der Radiowelt.
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