Der Zauber der Abgeschiedenheit
Warum dieses Haus als "einsamstes Haus der Welt“ viral ging

Ein weißes Haus auf einer schroffen Insel, umgeben von nichts als grünem Gras und dem tosenden Meer – wie konnte dieses völlig abgelegene Gebäude auf Elliðaey so viel Aufmerksamkeit erregen?

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Als vor einigen Jahren die ersten Fotos eines einsamen weißen Hauses auf der winzigen isländischen Insel Elliðaey im Internet auftauchten, verbreiteten sie sich rasend schnell. Dieses kleine, abgeschiedene Gebäude auf einer rauen Felseninsel, umgeben von steilen Klippen und saftig grünem Gras, zog die Blicke auf sich und erhielt schnell den Titel "einsamstes Haus der Welt“. Doch warum ging ausgerechnet dieses Haus so durch die Decke?

Elliðaey liegt etwa 6,5 Kilometer südlich vom isländischen Festland und gehört zum Archipel der Westmännerinseln. Um das Jahr 2010 herum begannen Fotos dieses malerischen Ortes im Internet die Runde zu machen und lösten einen regelrechten Hype aus. Angefangen hat es einem Bericht des Mirror zufolge im Jahr 2010, als die ersten Bilder im Netz auftauchten. Die spektakuläre Lage des Hauses und die Abgeschiedenheit der Insel ließen schnell Spekulationen aufkommen: Wer hat dieses Haus gebaut? Lebt dort wirklich jemand?

Wilde Theorien und Mythen

Das Internet liebt Geheimnisse und Mythen. So war es nicht überraschend, dass bald die wildesten Theorien kursierten. Einige behaupteten, ein Milliardär habe das Haus als Zufluchtsort für eine Zombie-Apokalypse gebaut. Andere meinten, ein religiöser Einsiedler würde dort leben. Es wurde sogar behauptet, die isländische Regierung habe das Haus für die Sängerin Björk gebaut und ihr geschenkt. Einige behaupteten, das Haus sei ein Trick und existiere in Wirklichkeit gar nicht, sondern sei nur mit Photoshop in die Bilder montiert worden.

Die tatsächliche Geschichte des Hauses ist weniger spektakulär, aber nicht minder interessant. Laut einem Bericht der britischen Zeitung Mirror wurde das Haus 1953 vom Fischereiverein Elliðaey gebaut. Es diente als Basis für die Jagd auf Papageitaucher, die in den Gewässern um die Insel zahlreich vorkommen. Dauerhaft wohnt dort niemand. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser, lediglich eine Sauna, die durch ein Regenwassersammelsystem betrieben wird.

Ausflüge auf die Insel

Trotz der Mythen und Spekulationen war Elliðaey einst bewohnt. Vor etwa 300 Jahren lebten dort fünf Familien, die sich von Viehzucht, Fischerei und der Jagd auf Papageitaucher ernährten. Die letzten Bewohner verließen die Insel 1930 aufgrund der extremen Lebensbedingungen. Heute ist die Insel ein Naturschutzgebiet.

Wer das "einsamste Haus der Welt“ selbst sehen möchte, kann an geführten Bootstouren teilnehmen, die von der Hauptinsel der Westmännerinseln, Heimaey, aus angeboten werden. Diese Tagesausflüge ermöglichen es, das mittlerweile legendäre Haus und die beeindruckende Natur von Elliðaey aus nächster Nähe zu erleben. Dieser Influencer hat das Haus unlängst besucht und auf Video festgehalten:

Die Faszination für das einsamste Haus der Welt liegt in seiner Abgeschiedenheit und der wilden Schönheit seiner Umgebung. Es repräsentiert den Traum von Isolation und Ruhe, fernab von der Hektik des modernen Lebens, ist zu einem Symbol für die Sehnsucht nach Einfachheit und dem Einklang mit der Natur geworden. Hier sehen Sie Bilder von mehr abgelegenen Häusern.

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