Deutsche Demokratie

Das Sachbuch des Jahres: "Tausend Aufbrüche“ von Christina Morina

Für "Tausend Aufbrüche: Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren“ hat Morina zahlreiche bislang unausgewertete Briefe, Petitionen und Flugblätter analysiert und dadurch eine "profunde deutsch-deutsche Demokratiegeschichte von ‘unten‘ jenseits vorgefertigter Erzählmuster und polemischer Einseitigkeiten“ erzählen können, wie die Jury bereits im Zuge ihrer Nominierung im April befand.

Nun hat die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels die begehrte Auszeichnung als Sachbuch des Jahres am Dienstag in Hamburg vergeben. Neben Anerkennung geht der Gewinn mit einem Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro einher. "Tausend Aufbrüche“ wurde im vergangenen September im Siedler Verlag erstveröffentlicht.

"Demokratie ist Prozess, kein Zustand“

"Demokratien befinden sich auf der ganzen Welt in der Krise, darüber herrscht weitgehende Einigkeit. Die Frage aber, was es eigentlich heißt, Demokratie zu leben, gerät dabei oft in den Hintergrund. Christina Morina nutzt bisher wenig beachtete Quellen, um zu zeigen, wie unterschiedlich sich das Demokratieverständnis in Ost- und Westdeutschland seit den 1980er Jahren entwickelt hat“, erklärt die Jury in ihrer Begründung für die Ehrung.

Die "methodisch raffinierte und augenöffnende“ Arbeit der an der Uni Bielefeld lehrenden Historikerin gebe den Menschen in BRD und DDR eine Stimme; ihr Werk liefere außerdem "notwendige Impulse für die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen“ und riskiere viel, ohne dabei auf Polarisierung zu setzen. "Demokratie ist Prozess, kein Zustand“, schließt die Jury ihre Argumentation für "Tausend Aufbrüche“ ab.

Hier ist Christina Morinas Rede aus Hamburg zu sehen:

• https://www.deutscher-sachbuchpreis.de