Überfluss und Überdruss
Die Hälfte der Deutschen fühlt sich von der Nachrichtenflut überfordert

| Natalie Oberhollenzer 
| 23.05.2024

Eine Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt: Viele Deutsche sind von der Masse an Nachrichtenangeboten im Netz überfordert. Über die Hälfte der Befragten gab an, oft nicht zu wissen, welchen Nachrichten sie vertrauen können.

Morning-Briefings, Tickermeldungen, Social Media: Die Vielfalt an Nachrichtenquellen ist riesig. Fast jeder zweite Deutsche fühlt sich von der Nachrichtenflut im Internet überwältigt. Die Bitkom-Studie zeigt, dass viele Menschen ihre News über verschiedene Kanäle beziehen, darunter Briefings per Mail, Nachrichten-Webseiten und Social-Media-Ticker.

Vertrauen in Nachrichten schwindet

Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer von Bitkom, erklärt: „Angesichts der zunehmenden Menge an Informationen aus einer stetig wachsenden Zahl journalistischer und nichtjournalistischer Quellen im Netz ist es für viele Menschen schwer geworden, Tatsächliches von Falschem zu unterscheiden.“ Die Studie bestätigt, dass 58 Prozent der Befragten oft nicht wissen, welchen Nachrichten sie trauen können.

Die meisten Deutschen informieren sich regelmäßig online: 50 Prozent mehrmals täglich, 32 Prozent einmal täglich und 13 Prozent mehrmals pro Woche. Nur fünf Prozent nutzen das Internet seltener für Nachrichten. Insgesamt lesen 90 Prozent der Internetnutzer ab 16 Jahren Nachrichten online – das sind etwa 55 Millionen Menschen.

Die bevorzugten Nachrichtenquellen

Die meistgenützten Nachrichtenquellen sind News-Webseiten oder Apps (78 Prozent), soziale Medien (44 Prozent) und Messenger-Dienste (27 Prozent). 26 Prozent nutzen Youtube-Kanäle und 18 Prozent hören Podcasts.

Etwa 47 Prozent informieren sich über Webseiten und Apps von klassischen Printmedien wie spiegel.de, bild.de oder faz.net. Rund 44 Prozent nutzen die Infos von öffentlich-rechtlichen sowie privaten Fernseh- und Radiosendern, beispielsweise tagesschau.de oder n-tv.de. Auch die Startseiten von Internetzugangsprovidern wie t-online.de und gmx.de werden von 35 Prozent genutzt.

Junge lieben TikTok und Insta, Ältere stehen auf Facebook

Die Studie zeigt auch Unterschiede im Medienkonsum zwischen den Altersgruppen. Jüngere Menschen unter 30 bevorzugen Instagram (90 Prozent), während bei den über 30-Jährigen Facebook (68 Prozent) die wichtigste Rolle spielt. WhatsApp und TikTok sind bei den Jüngeren ebenfalls beliebt.

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