An diesem Tag im Jahre…
Was bisher geschah: Der 19. April

| Redaktion 
| 18.04.2024

Zwei Fernseh-Ikonen werden auf denkbar unterschiedliche Weise geboren, während eine Ausnahmesituation folgenschwer eskaliert: Wir erinnern uns an ausgewählte Ereignisse, die die Welt am 19. Tag des vierten Monats geprägt oder bewegt haben.

Springfield Story

Am 19. April 1987 geht im US-amerikanischen Fernsehen die dritte Ausgabe von "The Tracey Ullman Show", präsentiert von der namensgebenden Komödiantin, auf Sendung. Teil der Ausstrahlung ist der animierte Kurzfilm "Good Night", in dem ein Ehepaar namens Homer und Marge mit einiger Mühe versucht, die drei Kinder Bart, Lisa und Maggie zum friedlichen Einschlafen zu bewegen. Selbst, wer herzlich wenig mit Zeichentrick am Hut hat, wird inzwischen wissen: Es handelt sich hierbei um die Geburtsstunde der Simpsons.

Ende 1989 geht die dysfunktionale Familie als eigenes Format, schlicht "The Simpsons" betitelt, an den Start, das insbesondere in den frühen 1990ern eine breite Masse zu begeistern weiß. In den USA läuft seit letztem Oktober die sage und schreibe 35. Staffel der Serie. Schöpfer Matt Groening erdenkt das Quintett seinerzeit im Übrigen relativ kurzfristig, um dem nach Pitches suchenden Produzenten James L. Brooks stattdessen nicht die Markenrechte an seiner geliebten Comicreihe "Life is Hell" überlassen zu müssen.

Screenshot aus der Simpsons-Episode "The Simpsons 138th Episode Spectacular", die Originalszenen aus "Good Night" verarbeitet hat (Bild: 20th Century Fox)

 

Waco und Oklahoma

Am 19. April 1993 endet die mehr als sieben Wochen andauernde Belagerung des Mount Carmel Center – die Siedlung der sogenannten Branch Davidians, einer sektenartig auftretenden Religionsgemeinschaft in Waco, US-Staat Texas. Bereits Ende Februar verschafft sich ein Spezialeinsatzkommando aufgrund diverser Verdachtsmomente (Waffen, Drogen, Missbrauch) Zutritt zum Gelände und wird mit Waffengewalt empfangen; vier Einsatzkräfte werden erschossen. Bei der darauffolgenden Belagerung geht das inzwischen zuständige FBI fälschlicherweise davon aus, dass Anführer David Koresh einen Großteil der Bewohner gegen deren Willen festhält.

Als er sich Zeit für die Ausarbeitung eines theologischen Manuskripts zur Offenbarung erbittet, verliert die Gegenseite die Geduld: Bei der Stürmung des Mount Carmel Center bricht aus bis heute umstrittenen Gründen ein verheerender Brand aus; insgesamt sterben 76 Branch Davidians inklusive David Koresh im Laufe des Zugriffs. Mehrere Fernsehsender liefern Live-Schalten vom Ort des Geschehens. 1995 nutzt ein regierungsfeindlich motiviertes Trio den exakten Jahrestag des Vorfalls für einen Sprengstoffanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City, bei dem 168 Personen ums Leben kommen – eines der erschütterndsten Attentate der US-Geschichte.

Die Siedlung der Branch Davidians wird gestürmt (Bild: FBI / gemeinfrei)

 

Karriere ohne Grenzen

Am 19. April 1942 kommt Frank Elstner in Linz zur Welt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs siedelt seine Familie erst nach Berlin, dann nach Köln und schließlich nach Baden-Württemberg um. Schon mit acht Jahren macht sich eine Rundfunk-Affinität durch eine Rolle in einem Bambi-Hörspiel bemerkbar, ehe Elstner – auch ohne Abitur – ab Mitte der 1960er als Stimme von Radio Luxemburg zu Bekanntheit kommt. Dafür legt sich der eigentlich als Timm Franz Maria Elstner geborene Sohn eines Schauspielerpaars sein heute gängiges Pseudonym zu, um Verwechselungen mit einem bereits beim Sender vertretenen Tom zu vermeiden.

Im Fernsehen verhilft ihm das "Spiel ohne Grenzen" zu Popularität, doch unumstrittenes Meisterstück aus Elstners Show-Portfolio ist selbstverständlich "Wetten, dass ...?": Das von ihm erdachte Konzept geht ab 1981 auf Sendung und wird 39 Ausgaben lang von Frank Elstner persönlich moderiert. Auch das gern mit seinem Nachfolger, einem gewissen Thomas Gottschalk, assoziierte Überziehen der eingeplanten Sendezeit etabliert der Urheber des Straßenfegers noch selbst. Kinder der Neunziger werden Elstner eher durch die deutsche Variante von "Jeopardy" oder "Aber Hallo" in Erinnerung behalten.

Neben weiteren TV-Moderationen triit Elstner in diesem Jahrtausend mit seinem Interview-Format "Wetten, das war's ...?" (2019) in Erscheinung, das auf YouTube startet und aufgrund des großen Interesses von Netflix übernommen wird. Im selben Jahr macht er seine Parkinson-Erkrankung öffentlich – und das daraus entstehende Buch mit Jens Volkmann namens "Dann zitter ich halt" zum Bestseller.

Weitere Geburtstagskinder des 19. April sind der Prohibitionsagent Eliot Ness (1903), der Schauspieler Tim Curry (1946), Musikproduzent Bob Rock (1956), Bodybuilder Dorian Yates (1962), HipHop-Unternehmer Suge Knight (1965), Moderator Oliver Welke (1966), Musiker Gentleman (1974), die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dorothee Bär (1978) oder Tennisspielerin Maria Scharapowa (1987).

Frank Elstner während einer "Wetten, dass...?"-Ausgabe im Jahre 1982 (Bild: ZDF / Screenshot)

 

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