Amazon strebt an, bis 2040 klimaneutral aufzutreten und bemüht sich in diesem Zusammenhang um eine stetige Verringerung der verwendeten Verpackungsmaterialien. Das US-amerikanische Unternehmen gibt so zum Beispiel an, das Durchschnittsgewicht einer Sendung seit 2015 um 41 Prozent reduziert und dadurch mehr als zwei Millionen Tonnen Material eingespart zu haben.
Nun berichtet der Branchengigant von einer neuen und automatisierten Verpackungstechnologie, durch die zahlreiche Produkte in maßgeschneiderten Papiertüten statt wie bisher in Kartons ausgeliefert werden können.
Karton, Kleber und Polster sind passé
In diesem Zusammenhang testet Amazon derzeit Maschinen, die Papiertüten bedarfsgerecht und genau auf die Größe des jeweiligen Gegenstands zuschneiden. Natürlich eignen sich nicht alle Waren für einen Versand auf diese Weise - Amazon selbst erwähnt im Zuge des aktuellen Testlaufs unter anderem Videospiele, Büroartikel oder Küchengeräte, die bislang in kleineren Kartons verschickt werden. Mittels eines integrierten Sensors sollen die neuen Maschinen entsprechende Items scannen und so für den Papier-Verpackungsprozess vorbereiten.
Der Marktführer im Online-Handel weist darauf hin, dass bei diesem Vorgang nur Rollen aus zu 100 Prozent recyclebarem Papier zum Einsatz kommen. Mit der neuen Methode, die außerdem auf zusätzliche Polsterung oder Klebstoff zur Versiegelung verzichtet, sollen sich durchschnittlich 26 Gramm Verpackungsgewicht einsparen lassen.
Neue Tricks für alte Maschinen
Tatsächlich handelt es sich bei Amazons Verpackungsmaschinen für Papiertüten nicht um eine komplette Neuentwicklung: Die Ingenieure und Ingenieurinnen des Unternehmens haben stattdessen ausrangierte Geräte umgebaut, die in der Vergangenheit für Einwegverpackungen aus Plastik genutzt wurden.
Thais Blumer ist Leiterin für Nachhaltige Verpackung für Amazon in Europa und versichert, dass die neue Methode „effizient, sicher und zuverlässig“ sei. Ihr Team habe „ein leichtes, aber robustes Papier entwickelt, das elastisch und zugleich wasserfester als normales Papier ist und wie Plastik heißgesiegelt werden kann - mit dem Unterschied, dass es auch im Haushalt recycelbar ist", erklärt sie.
Mittelfristig sollen die Testläufe auf Sendungen mit mehreren Artikeln ausgeweitet werden, um weitere Materialeinsparung zu ermöglichen, ohne den Schutz der eigentlichen Produkte dabei zu gefährden. Neben Logistikzentren in den USA werden die neuen Verpackungsmaschinen auch in Europa auf die Probe gestellt: Die Standorte im britischen Bristol und in Mönchengladbach tragen einen Teil zu Amazons aktuellen Nachhaltigkeitsbemühungen bei.
Kommentar schreiben