Doch eine Kategorie war besonders ergreifend, da sie einen historischen Moment markierte: Zum ersten Mal in der Geschichte des Preises wurde der Deutsche Gründerpreis für das Lebenswerk an eine Frau vergeben. Rosely Schweizer, eine herausragende Unternehmerin, erhielt diese Anerkennung für ihren Mut, ihr Engagement und ihre vorbildhafte Haltung.
Rosely Schweizer
Die Urenkelin von Konzerngründer Dr. August Oetker schlug bereits in jungen Jahren eine Wirtschaftslaufbahn ein – gegen den Willen des Vaters. Als Mitglied der Oetker-Dynastie gewann sie tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen von Familienunternehmen, war daher auch viele Jahre aktives Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Unternehmerinnen und ist heute dessen Ehrenvorsitzende. „Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel, da findet dich kein Mensch!" Mit diesen Worten ihrer bis heute wichtigsten Mentorin, ihrer Großmutter, begann für Rosely Schweizer die Reise, die sie nicht nur in die Welt des Unternehmertums, sondern auch in die Politik führte. Als erste Frau wurde sie nun mit dem Deutschen Gründerpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes lobte: „Rosely Schweizer gestaltet die Welt mit der Kraft, die ihr geschenkt ist, mit dem Mut, der eine Unternehmerin ausmacht und mit der Freiheit, für die sie kämpft." Sie habe sich in den über 350 Unternehmen der Familie für fast 50.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt engagiert.
Der Sonderpreis ging an Viva con Agua
In der Kategorie Sonderpreis wurde Benjamin Adrion ausgezeichnet, der Gründer von Viva con Agua. Mit seiner Organisation setzt er sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene weltweit ein, mit positivem Aktivismus und durch die universellen Sprachen Musik, Sport und Kunst. Dafür zeichneten die Partner des Deutschen Gründerpreises – stern, Sparkassen, ZDF und Porsche – die Organisation Viva con Agua und ihren Initiator am 12.09.2023 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin mit dem Sonderpreis der Partner des Deutschen Gründerpreises aus.
„Benjamin Adrions Spendensammler-Phantasie kennt keine Grenzen. Er organisiert Charity-Events, Kunst-Events und Wasser-Märsche durch Europa", so die Jury: „Viva con Agua ist ein Lifestyle-Imperium geworden, bei dem sich Spenden nicht wie Spenden anfühlt, sondern wie Leben, wie Freude."
Der Sozialunternehmer legt großen Wert darauf, dass Viva con Agua trotz der vielseitigen unternehmerischen Tätigkeiten einen starken gemeinnützigen Kern hat: „Die soziale Rendite steht im Vordergrund!" Das Sozialunternehmen habe zwar verschiedene Geschäftsfelder, darunter Mineralwasser und das Gästehaus „Villa Viva", der Großteil der Einnahmen stamme aber weiterhin aus Spenden. „Eigentümer der verschiedenen Unternehmen sind jeweils gemeinnützige Organisationen" erläutert Adrion. „Deshalb ist alles, was unternehmerisch stattfindet, entweder direkt gemeinnützig oder indirekt über eine GmbH, deren Gewinne über die Shareholder-Struktur gemeinnützig verwendet werden."
Die Kategorie Aufsteiger des Deutschen Gründerpreises 2023 ging an happybrush.
Das Unternehmen aus München hat mit seiner innovativen Herangehensweise an die Mundpflege die Jury beeindruckt. Die Verwendung nachhaltiger Materialien, wie holzfaserbasierte Reste der Holzproduktion und plastikfreie Borsten aus Rizinusöl, zeigt das Engagement von happybrush für Umweltschutz und Innovation. Dieses Streben nach Nachhaltigkeit und Effizienz hat sich ausgezahlt. Dr. ZDF-Intendant Norbert Himmler in seiner Laudatio: „Die beiden Gründer haben sich eine besetzte Nische sehr genau angeschaut. Und dann alles ein wenig anders und vor allem besser gemacht. Und damit sind sie auf Wachstumskurs."
In der Kategorie StartUp wurde Friendly Captcha ausgezeichnet.
Das Unternehmen aus Wörthsee hat eine innovative Methode zur Sicherheit im Web entwickelt, die sich auf die Computer-Ressourcen konzentriert, die für die Lösung von Sicherheitsrätseln benötigt werden. Dieser Ansatz ist nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch äußerst effektiv im Kampf gegen Spam-Maschinen. Im vergangenen Jahr hat Benedict Padberg und Guido Zuidhof mit ihrem "Friendly Captcha" aus Wörthsee bei München das Internet-Leben für beeindruckende 52 Millionen Menschen erleichtert. Laudator Dr. Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG: „Eine revolutionäre IT-Idee mitten aus Deutschland mit Weltmarktpotenzial. Wir sind stolz auf euch, auch weil in Deutschland euer StartUp in Sachen Security-Check bereits die Nummer zwei nach Google ist."
Die Verleihung des Deutschen Gründerpreises 2023 wurde von Barbara Hahlweg moderiert und fand vor einem begeisterten Publikum statt. Die Vielfalt der ausgezeichneten Unternehmen und Gründer spiegelt die breite Palette von Innovationen und unternehmerischem Talent in Deutschland wider.
Insgesamt war die Verleihung des Deutschen Gründerpreises 2023 in Berlin ein Ereignis, das die Bedeutung von Innovation, Engagement und sozialer Verantwortung im deutschen Unternehmertum hervorhob. Diese Veranstaltung würdigt nicht nur die Erfolge der Vergangenheit, sondern inspiriert auch zukünftige Generationen von Unternehmern, die die Zukunft der deutschen Wirtschaft gestalten werden.
www.deutscher-gruenderpreis.de
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