Wer sich den hoch dotierten Chefposten sichern möchte, muss aus der Masse an Mitbewerbern herausstechen. Das ist mit Blick auf die zahlreichen Interessenten jedoch keine leichte Aufgabe. Die Frage treibt zukünftige Führungskräfte um: Was wollen Personalentscheider sehen – wonach suchen sie genau?
"Die Ansprache muss nicht nur aussagekräftig, sondern auch unverwechselbar und einprägsam sein", verrät Headhunter Dominik Roth. "Eine wirklich schlechte, aber oft empfohlene Idee ist es, einfach eine große Masse an Bewerbungen zu generieren. Den gewünschten Chefposten bringen aber auch 500 Bewerbungen selten". Als Partner bei der Personalberatung Mercuri Urval spricht Roth aus Erfahrung.
Der verdeckte Arbeitsmarkt
Interessenten können sich eine Führungsposition auf unterschiedlichen Wegen sichern. Das Schreiben von Bewerbungen stellt hierfür jedoch nicht die beste Strategie dar. Das erklärt sich aus mehreren Gründen: Einerseits ist es unwahrscheinlich, dass die gewünschte Vakanz genau zum Eingang der eigenen Bewerbung ausgeschrieben ist. Andererseits haftet dem Schreiben immer eine Art Bittstellercharakter an. Das überzeugt kaum. Aus diesen Gründen landet eine Bewerbung um den Chefposten meist in einer Datenbank mit vielen anderen Interessenten. Offensichtlich also, warum diese Vorgehensweise selten zum Erfolg führt. Außerdem: 80 Prozent der Positionen auf Geschäftsführungsebene werden nicht offen ausgeschrieben.
Um wirklich eine Chance zu haben, müssen potenzielle Führungskräfte anders vorgehen: Es gilt, sich auf die eigenen USPs zu fokussieren und ein Netzwerk an Entscheidern aufzubauen. So können sich angehende Chefs optimal positionieren, um kommende Gelegenheiten zu ergreifen. Dabei geht es darum, Unternehmen, die an den eigenen USPs interessiert sein könnten, herauszufiltern und so in seinem persönlichen Sweet-Spot diese Zielfirmen auf spezifische strategische Themen anzusprechen. Individualisierung führt zum Bewerbungserfolg, nicht die Masse, die per Schrotflinte auf den Zufall abzielt.
Gezielt Chancen schaffen
Wer die Karriereleiter erklimmen möchte, verlässt sich besser nicht auf den Zufall. Initiativbewerbungen sind folglich keine tragfähige Strategie für das Erreichen der angestrebten Chefposition. Selbst die besten Bewerber versauern nämlich allzu oft in riesigen Datenbanken. Auch, wenn es einige Outplacement-Berater immer noch empfehlen: Es lohnt sich in der Regel nicht, willkürlich eine große Masse an Bewerbungen zu verschicken und auf eine positive Rückmeldung zu hoffen - das ist das sogenannte Schrotflinten-Prinzip, das auf Executive Level weder erfolgreich noch level-gerecht ist.
Im Gegensatz zur Massenbewerbung bewährt es sich aber, gezielt zu recherchieren und 50 Ansprachen auf Augenhöhe zu tätigen. Es geht hierbei darum, sich auf relevante Themen zu fokussieren, die für den Entscheider interessant sind. Dank der individuellen Kontaktaufnahme verhindert eine angehende Führungskraft nicht nur, sich selbst in die unangenehme Position eines Bittstellers zu manövrieren. Der systematische Expertenaustausch auf Augenhöhe stellt auch eine tragfähige Basis für das Ergreifen zukünftiger Chancen dar.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich potenzielle Führungskräfte, die einen hoch dotierten Chefposten anstreben, nicht auf das Schreiben von Massenbewerbungen verlassen sollten. Stattdessen sollten sie sich auf ihre fachlichen Kompetenzen konzentrieren und ein Netzwerk aufbauen, um sich optimal zu positionieren. Gezielte Recherchen und Kontaktaufnahmen auf Augenhöhe bieten eine bessere Chance, die angestrebte Position zu erreichen, als das Versenden von unzähligen Bewerbungen. Eine systematische Expertenbeziehung kann dabei als Grundlage für zukünftige Karrierechancen dienen.
www.mercuriurval.com
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