In der Ukraine herrscht, seit dem Einfall der russischen Truppen, die Sorge vor der gezielten Vernichtung staatlicher Informationen. Dies könnte entweder durch Cyberangriffe oder durch die Eroberung des Landes geschehen. Damit trotz der eventuellen Datenvernichtung weiterhin ein Back-up sämtlicher wichtiger Informationen existiert, soll die Ukraine nun die Dienste von Amazon Web Services (AWS) in Anspruch genommen haben.
Wie die Los Angeles Times berichtet, hat die Amazon-Tochter seitdem rund 10 Millionen Gigabyte an Daten (10 Petabyte) in Sicherheit gebracht. Auch der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für digitale Transformation der Ukraine, Mychajlo Fedorow erklärte dem Medium gegenüber: "Das ist der technologisch fortschrittlichste Krieg in der menschlichen Geschichte". Durch diese Entscheidung der Ukraine wurde die Regierung und die Wirtschaft des Landes gesichert.
Kein digitaler Transfer
Die gesicherten Datenmengen sollen unter anderem ein Bevölkerungsregister, Besitzurkunden von Grundstücken, Steuerregister, Bankregister, Verzeichnisse des Bildungssystems, Anti-Korruptions-Datenbanken umfassen. Die wichtigen Dokumente stammen von insgesamt 27 Ministerien, 18 Universitäten sowie der größten Privatbank des Landes. Da die Datenübertragung via Festnetzleitungen zu umfangreich und riskant gewesen wäre, hat Amazon Datenträger namens Snowball Edge verwendet. Die Speichermedien in "Koffergröße" enhalten eine Vielzahl an SSDs, wurden von Polen aus über die Grenze gebracht und nach ihrer Befüllung schließlich wieder auf sicheres Gebiet transportiert.
Anschließend spielte Amazon Web Services die Daten in die eigene Cloud ein, hierfür mussten IT-Techniker der ukrainischen Regierung speziell geschult werden. Amazon zeigt sich jedenfalls überzeugt und betrachtet diese Mission als Erfolg. "Du kannst die Cloud nicht mit einem Marschflugkörper vernichten", meint Liam Maxwell, der Leiter der Abteilung Government Transformation bei AWS, abschließend.
www.aws.com
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