Der Personalmangel zerrt seit Monaten massiv an den Nerven vieler Unternehmen. Zugleich eröffnet sich für Arbeitnehmer die Chance, sich als Top-Kandidaten auf dem Markt zu platzieren. Wer in der modernen Arbeitswelt auf Jobsuche geht, verzichtet jedoch immer öfter auf das Lesen von Zeitungsannoncen. Heute stellen Xing und LinkedIn die besten Adressen für den angestrebten Karrieresprung dar.
In meiner Laufbahn als Headhunter habe ich die Erfahrung gemacht, dass der gesamte Onlineauftritt stimmen muss, um auf Xing oder LinkedIn Interesse zu wecken. Viele Arbeitnehmer achten allerdings nicht darauf, ihre Profile zu pflegen, bevor sie die Plattformen nutzen. Statt also ihren Onlineauftritt schleifen zu lassen und lediglich passiv auf Anfragen zu warten, sollten Arbeitnehmer jetzt strategisch aktiv werden. Deshalb sollten folgende Fehler vermieden werden:
1. Fehler: Auf Individualisierungen verzichten
Innerhalb von zehn bis 15 Sekunden entscheiden Personalbeauftragte im Durchschnitt, ob sie einen Lebenslauf lesen oder ihn auf den Ablagestapel schieben. Auch auf Xing und LinkedIn spielt ein gelungener Ersteindruck eine wesentliche Rolle für das Interesse an einer Fachkraft. Da auf den Karriereportalen ebenso wie in Bewerbungen gewisse Strukturen vorgegeben sind, sollten Jobsuchende daher ihren Individualisierungsgrad bewusst herausarbeiten. Die veröffentlichten Inhalte müssen dabei stets einzigartig und im Kontext zur gewünschten Stelle erstellt werden.
2. Fehler: Schlechte Auffindbarkeit des Profils
Bevor Bewerber eine Anfrage erhalten können, müssen sie zunächst gefunden werden. Recruiter gehen dabei wie folgt vor: Sie operieren nach der sogenannten Booleschen Suche und nutzen Schlagwörter aus den Bereichen "Branchen", "Funktionen" und "fachspezifische Kompetenzen". Jobsuchende müssen also wissen, unter welchen Begriffen sie gefunden werden möchten und diese Schlagwörter entsprechend an den verschiedenen Stellen im Profil einarbeiten.
3. Fehler: Zahlen, Daten und Fakten weglassen
Die bereits erzielten Erfolge in verschiedenen Berufssituationen sind für Unternehmen und Headhunter besonders wichtig: Welche Budgets wurden bereits verwaltet und wie wurden damit die Umsätze gesteigert? Diese Daten sollten stets antichronologisch im Profil aufgeführt sein. Jobsuchende verzichten hierbei oftmals auf die Angabe relevanter Zahlen und Fakten – dabei sind diese äußerst wichtig, da sich der Arbeitgeber oder Headhunter nur so ein klares Bild von dem Bewerber machen kann. Natürlich: Sensible Informationen dürfen nicht geteilt werden.
4. Fehler: Irrelevante Informationen bereitstellen
Unternehmen oder Headhunter interessieren sich nur selten für die privaten Hobbies der Bewerber. Das gilt insbesondere auf Führungskräfte-Niveau. Jobsuchende listen also besser Auszeichnungen oder ehrenamtliche Tätigkeiten auf, die in den beruflichen Kontext passen. Auch Qualifikationen und andere relevante Erfahrungen wie die bereits gesammelte Führungsexpertise sind für Arbeitnehmer von Interesse. So erkennen nicht nur Unternehmen rasch, ob eine Fachkraft ins Team passen könnte. Für einen Headhunter ist die Angabe qualifizierender Erfahrungen ebenfalls aufschlussreich.
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