Verheißungsvolle Technologie: Licht, das Coronaviren tötet

Schon länger wird UV-Licht zur Entkeimung eingesetzt. Nun könnte die Technologie am Scheideweg vor einem breiteren Einsatz in der Öffentlichkeit stehen

Dass bestimmte Lichtwellen Viren, Bakterien und andere Erreger in der Luft abtöten können, ist schon lange bekannt. Luftfilteranlagen, die mit ultraviolettem Licht (UVC) in einer bestimmten Wellenlänge arbeiten, zerstören Keime in Sekundenbruchteilen.

Die Methode ist erprobt und wird bereits angewendet, etwa in der Lebensmittelproduktion. Fleischbetriebe und Molkereien setzen sie ein um Verpackungen keimfrei zu halten. Bei der Abwasser- und Trinkwasserbehandlung kommt die Technologie zum Einsatz, ebenso in den Krankenhäusern zur Desinfektion. In der Pandemie hat sie einen Aufwind erlebt und steht nun vor einen Scheideweg. Womöglich könnte sie knapp vor einem breiten Einsatz in der Öffentlichkeit stehen.

Hönle aus Bayern stattet Schulen aus

Ein Unternehmen, das im Sektor mitmischt, ist die Hönle AG mit Sitz in der bayrischen Stadt Gilching. Vor der Pandemie war Hönle Feldern wie der Aushärtung von UV-Lacken, Farben und der Herstellung von Klebern aktiv. Seit Corona steht die Luftentkeimung durch UVC-Strahlung im Fokus.

© Dr. Hönle AG
Hönle-Chef Heiko Runge © Dr. Hönle AG

In umliegenden Schulen im Landkreis sind die Geräte der Firma bereits im Einsatz. Hönle-Vorstandsmitglied Heiko Runge zufolge bieten sie gegenüber konventionellen Luftfilter-Maschinen entscheidende Vorteile. Sie seien erstens extrem leise und sie töten die Viren gleich ab, anstatt sie im inneren von Filtern festzuhalten. Entsprechend geringer sind auch die Wartungskosten der Geräte. So ist ein UVC-Strahlungsgerät in der Anschaffung zwar teurer, dafür muss sie Lampe nur alle acht bis zehn Jahre getauscht werden – weit weniger oft als die Filter bei den anderen Geräten.

Viraprevent: Wollen führender Anbieter werden

Die in Leipzig ansässige HealthTech-Firma Viraprevent hat ähnliche Produkte entwickelt. CEO und Gründer Lutz Rothe hält die Anwendung seiner Anlagen in allen "infektionsriskanten" Räumen für sinnvoll: Krankenhäuser, Fitnessstudios, Büros, Hotels, Aufzüge oder Flugzeuge und Eisenbahnen. Seine Strahler sind so konzipiert, dass sie bis zu 140 Kubikmeter große Räume hocheffizient desinfizieren, sowohl die Raumluft als auch Oberflächen. Rothes Ziele sind hochgesteckt.

Rothes Unternehmen möchte dazu beitragen, den Tod von Millionen von Menschen zu verhindern, die direkt an den Erregern oder indirekt an Folgeerkrankungen sterben. Dabei wolle man sich in den nächsten Jahren zu einem weltweit führenden Anbieter von Präventionstechniken auf dem Gebiet der Viren- und Bakterienbekämpfung avancieren. (no)

www.hoenle.de

www.viraprevent.com

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