Hochstaplerinnen in New York und Silicon Valley, Schwindler auf Dating-Plattformen oder Restaurantchefinnen, die um ihr ganzes Geld betrogen werden: Geschichten von unglaublichen Betrugsfällen fesseln momentan alle Serienfans. Aber warum haben diese Geschichten von kleinen oder großen Schwindeleien so eine Faszination auf die Menschen weltweit?
Es könnte daran liegen, dass viele von ihnen einen persönlichen Bezug zu den Protagonist:innen der Geschichten haben: Mehr als ein Drittel der Deutschen (35 Prozent) war schon einmal von einem privaten Betrugsversuch betroffen. Das zeigt eine neue bevölkerungsrepräsentative Studie des digitalen Versicherungsmanagers Clark in Zusammenarbeit mit YouGov.
Die Hälfte war noch nie von Betrug betroffen
Im Rahmen der Studie gaben nur 50 Prozent der Befragten an, noch nie von Betrug betroffen gewesen zu sein. Fast jede:r zehnte Befragte (neun Prozent) wiederum wurde schon einmal von einer Fake-Internetplattform – beispielsweise auf Social Media, einem Dating-Profil oder einer Fake-Website – hinters Licht geführt. Acht Prozent der Menschen in Deutschland wurden bereits durch eine Betrugsmasche um Geld gebracht, zum Beispiel durch einen Enkeltrick oder Schneeballsystem. Vier Prozent der Deutschen sagen außerdem, schon einmal auf ein falsches Gewinnspiel reingefallen zu sein.
Immerhin rund jede:r Siebte (14 Prozent) gibt an, einen Betrugsversuch rechtzeitig erkannt und erfolgreich abgewendet zu haben. Wiederum neun Prozent waren selbst noch nicht betroffen, aber haben Freunde oder Angehörige, die schon einmal Opfer von Betrug geworden sind.
Laut der Clark-Studie sind deutlich mehr Männer von privatem Betrug betroffen – bei Betrugsmaschen über Fake-Internetplattformen sind es sogar fast doppelt so viele Männer (elf Prozent) als Frauen (sechs Prozent). Besonders hoch ist der Anteil mit zwölf Prozent unter den 18- bis 24-Jährigen, während bei den 25- bis 34-Jährigen sowie den über 55-Jährigen nur sieben Prozent hierbei zustimmen. Auch bei Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick ist der Anteil der betroffenen Männer mit zehn Prozent höher als bei den Frauen (sechs Prozent).
Versicherungsschutz bei privaten Betrugsfällen schwierig
Inwieweit Privatpersonen sich gegen private Betrugsfälle absichern können, ist eine sehr komplexe und individuelle Frage. "Finanzielle Verluste durch betrügerische Dating-Profile, Fake-Websiten oder Enkeltricks sind versicherungstechnisch ein sehr schwieriges Thema", erklärt Marco Adelt, COO und Co-Gründer von Clark. "Wenn eine Privatperson einer anderen freiwillig Geld gibt, ist es normalerweise nicht möglich, dafür rückwirkend einen Versicherungsfall geltend zu machen – selbst wenn der Geldübertrag mit unlauteren Methoden herbeigeführt wurde."
Eine Hausratsversicherung beispielsweise greife nur, wenn es sich um einen Raub handelt. Raub liegt vor, wenn gegen einen selbst oder mitversicherte Personen Gewalt angewendet wird, um an mitgeführte Sachen zu gelangen. Adelt: "Die räuberische Erpressung, also das Androhen von Gewalt, damit jemand sein Portemonnaie oder Smartphone herausgibt, ist ebenfalls versichert." (as)
www.clark.de
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