Der Zwergspitz Boo hechelt in die Kamera und eine Fangemeinde von 3,5 Millionen Menschen schaut ihm auf Instagram entzückt dabei zu. Sage und schreibe sechzig Millionen Klicks kassiert ein Video auf YouTube, auf dem eine Katzenmama mit ihrem Baby kuschelt. Keine Frage: Tiere im Netz sind ein Renner, eine sichere Bank für Aufmerksamkeit.
Die meisten teilen die Abenteuer ihrer pelzigen Freunde nur zum Spaß mit der Welt. Doch ist erst einmal eine stattliche Zahl an Followern angesammelt, lässt sich gut Geld damit verdienen. Benedikt Ess von der Münchner Agentur Reachbird analysiert Influencer-Daten. Er schätzt, dass die sogenannten Petfluencer mindestens 1.500 Euro pro Bild verlangen können, sobald sie eine Grenze von 150.000 Followern geknackt hätten. Auch hier ist die Zahl der Follower die knallharte Währung: Je mehr Fans und Likes, desto mehr Geld lässt sich verdienen.
Hunde und Katzen dominieren Petfluencer-Welt
Hunde und Katzen sind am häufigsten vertreten in der Welt der Petfluencer. Das spiegeln auch das Top 5 Ranking der DACH-Region wieder. Laut Jan Homann, CEO und Gründer der Influencer-Marketing Agentur Eqolot stehen folgende Vierbeiner an der Spitze im Instagram-Universum:
- @daddyofdogs: Mureiro, Hunde-Content mit Schwerpunkt auf den Einsatz für heimatlose Hunde; 371.000 Follower
- @missyminzi: Sandra mit ihren sieben Pomeranian-Hunden; 214.000 Follower
- @hellopippa: Angie mit ihren Mischlingshunden Boo und Pippa; 93.000 Follower
- @verwolft: Nicole mit den Eurosier-Hunden Milo und Nicole und den Katzen Nalah und Lucifer; 80.000 Follower
- @herzenshuendinnen: Svenja mit ihren Australian Sheperd-Beagle Mischlingen; 55.000 Follower
Wobei ein in Wiesbaden ansässiges Stacheltierchen seine pelzigen Mitstreiter allesamt haushoch in den Schatten stellt. Auf dem Insta-Account Mr. Pokee ist ein putziger Weißbauchigel zu sehen, der mal mit Mützchen, mal mit Söckchen vor tollen Settings posiert. Vor dem Eiffelturm hat er sich mit einem Hund getroffen und an Weihnachten hat er ganz nobel an der italienischen Amalfiküste Urlaub gemacht.
Herbee beerbte Mr. Pokee
Seine Besitzerin Talitha Girnus darf sich über 1,9 Millionen Follower:innen freuen und gehört damit zur absoluten Oberliga der Petfluencer. Ihr ursprünglicher Internet-Star Mr. Pokee starb im Jahr 2018. Später übernahm Herbee seinen Job im Netz. Für Igel-Mama Girnus ist es ein Vollzeit-Job. Es gilt ja nicht nur, Herbee Insta-gerecht zu inszenieren, sondern auch Kooperationspartner und ihren Shop für Igel Merchandiseware zu betreuen.
Was die Arbeit für das Tierchen selbst bedeutet, so versichert sie, dass keine Tierquälerei im Spiel sei. Die Igelkleidung und seine Accessoires würden in der Regel per Photoshop nachträglich ins Bild gezaubert. Außerdem werde nur geknipst wenn der nachaktive Igel zufällig wach ist. (no)
www.mrpokee.com
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