Der Westen unter Führung der Nato und Russland stehen sich in der Krise um die Ukraine scheinbar unversöhnlich gegenüber. Angesichts der drohenden weiteren Verschärfung des Konflikts sollten auch Unternehmen auf der ganzen Welt jetzt ihre Cyberabwehr verstärken.
Der russisch-ukrainische Konflikt stellt für westliche Unternehmen das vielleicht größte Cyber-Risiko dar, das es je gab. Eine Invasion Russlands in die Ukraine könnte zu den umfassendsten Sanktionen führen, die jemals in der Geschichte gegen ein großes Land verhängt wurden. Schlimmer noch: Die russische Regierung könnte solche Sanktionen als Vorboten eines Wirtschaftskriegs betrachten. Es ist unwahrscheinlich, dass Russland ihnen tatenlos zusehen würde und nicht mit einem überproportionalen, offensiven Einsatz seiner enorm leistungsstarken Cyberkräfte reagiert.
Die Sicherheitsteams von Unternehmen verzeichnen bereits eine Zunahme von Cyber-Überwachungsmaßnahmen und sowohl die US-Behörde für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit als auch die Europäische Zentralbank haben kürzlich vor neuen Angriffspunkten gewarnt. In diesem Kontext werden sich viele an den Cyberangriff von 2018 erinnern, der das Stromnetz in der Ukraine lahmlegte. Es ist daher sehr gut möglich, dass Russlands staatliche Cyberangriffstruppe ein erneutes Mal eine Anschlagswelle die ukrainische und westliche Energie-, Finanz- und Kommunikationsinfrastruktur loslässt.
Inzwischen hat auch die Europäische Union ihr Cyber Rapid Response Team aktiviert. Das Team besteht aus 10 nationalen Cybersicherheitsbeauftragten aus sechs europäischen Ländern – Kroatien, Estland, Litauen, den Niederlanden, Polen und Rumänien – die bereit sind, Ländern, die von Cyberangriffen betroffen sind, Hilfe zu leisten. Cybersecurity-Aktien könnten zu den Gewinnern gehören, wenn Russland auf die westlichen Sanktionen mit Cyberangriffen reagiert.
www.rizeetf.com
Kommentare auf LEADERSNET geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion. Im Sinne der Pluralität versuchen wir unterschiedlichen Standpunkten Raum zu geben – nur so kann eine konstruktive Diskussion entstehen. Kommentare können einseitig, polemisch und bissig sein, sie erheben jedoch nicht den Anspruch auf Objektivität.
Kommentar schreiben