Luxuspflegemarke wird Teil von Skims
Kim Kardashian entzieht Kosmetikkonzern Coty alle Anteile an SKKN

Kim Kardashian zieht die Reißleine und kauft Coty die Anteile ihrer Beauty-Marke SKKN zurück. Der milliardenschwere Deal markiert das Aus einer einst viel beachteten Partnerschaft mit dem US-Kosmetikkonzern, der mehrheitlich der deutschen Milliardärsfamilie Reimann gehört. Was als Hoffnungsträger begann, endet nun mit einem radikalen Neuanfang unter der Dachmarke Skims – und einer klaren Botschaft an die Branche.

Kim Kardashian und der Kosmetikkonzern Coty gehen künftig getrennte Wege. Die Unternehmerin übernimmt 100 Prozent ihrer Hautpflegemarke SKKN und integriert sie in ihre Lifestyle-Brand Skims. Coty, das sich einst viel von der Partnerschaft versprach, zieht sich zurück – wohl auch unter dem Druck enttäuschter Erwartungen und sinkender Umsätze.

Social-Media-Reichweite reichte nicht aus

Coty stieg 2021 für 200 Millionen US-Dollar mit 20 Prozent bei der damaligen KKW Beauty ein – die Bewertung lag bei einer Milliarde Dollar. Gemeinsam mit Kardashian, deren Social-Media-Reichweite damals als "so groß wie die von Nike oder Starbucks" eingeschätzt wurde, sollte eine digitale Transformation des Konzerns gelingen. Auch die Beteiligung an Kylie Cosmetics, der Marke von Halbschwester Kylie Jenner, folgte diesem strategischen Ziel.

 
 
 
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Doch die hochpreisige SKKN-Pflegeserie – neun Produkte für rund 755 Euro – konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Zwar betonte Coty-Chefin Sue Nabi 2021 noch, "Kim und Kylie helfen Coty aus der Krise", doch die Realität zeigte sich komplexer. Bereits 2023 kursierten Gerüchte über einen möglichen Rückkauf der Anteile durch Kardashian – ein deutliches Zeichen wachsender Differenzen.

Strategiewechsel bei Coty und Neuausrichtung bei Skims

Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Laut eines Berichts des Handelsblatts zeigten sich Kardashian und Jenner zunehmend frustriert über das Markenmanagement bei Coty. Während die Partnerschaft mit Kylie Cosmetics fortgesetzt wird, zieht Kardashian nun Konsequenzen: SKKN wird unter das Dach von Skims geholt – ein Unternehmen, das 2023 mit vier Milliarden Dollar bewertet wurde und inzwischen auch im Sportsegment mit Nike kooperiert.

Das Statement auf Instagram fällt eindeutig aus: Man freue sich "außerordentlich über den Rückkauf" und kündige einen Relaunch der Produktlinie an. Ob dies auch eine konzeptionelle Neuausrichtung beinhaltet, bleibt abzuwarten – klar ist jedoch, dass Skims damit ein weiteres Standbein im wachsenden Beauty-Markt erhält.

Coty bleibt angeschlagen

Für Coty bedeutet der Ausstieg mehr als nur das Ende einer Kooperation. Die Erlöse aus dem Verkauf sollen in Schuldenabbau und Innovationen des Markenportfolios fließen. Doch der Konzern steckt weiter in der Krise: Rückläufige Quartalsumsätze, eine gesenkte Gewinnprognose und ein halbierter Aktienkurs innerhalb eines Jahres sprechen eine deutliche Sprache.

Dabei hatte der Konzern große Ambitionen: Durch den Direktvertrieb über Social-Media-Marken wollte man sich unabhängiger von Plattformen wie Amazon oder traditionellen Parfümerien machen – und gleichzeitig höhere Margen erzielen. "Kosmetik entwickelt sich zur Schlacht um Daten", sagte JAB-Chairman Peter Harf bereits 2020. Dass nun genau diese Strategie mit Kardashian scheitert, dürfte intern für Nachdruck sorgen.

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