Fusion: Julia Bösch und Oier Urrutia führen neue Gruppe an
Outfittery und Lookiero schließen sich zusammen

| Redaktion 
| 06.03.2025

Großer Schulterschluss in der Fashionwelt: Der Berliner Online-Modehändler Outfittery und der in Bilbao ansässige Mitbewerber Lookiero agieren in Zukunft unter einem Unternehmensdach. Beide Marken bleiben dabei samt ihrer bisherigen Führungskräfte erhalten. Als Outfittery Lookiero Group will sich die deutsch-spanische Allianz als führender Anbieter für Online-Personal-Shopping in Europa etablieren.

Outfittery wurde 2012 von Bösch und Anna Alex ins Leben gerufen und hat sich lange Zeit auf die von Stylisten unterstützte Einkleidung von Männern spezialisiert, die sich komplette Outfits gemäß ihrer Stilvorstellungen zuschicken lassen können. Seit etwas über drei Jahren bietet Outfittery seinen Service auch für Frauen an.

Diese wiederum stehen bei Lookiero seit der Gründung durch Oier Urrutia im Jahre 2015 im Vordergrund. Wichtiger Geschäftsaspekt ist ein Abo-Modell, bei dem Kundinnen eine Box mit mehreren, persönlich für sie ausgewählten Kleidungsstücken erhalten. Dabei muss nur behaltene Ware tatsächlich bezahlt werden.

Beide Marken bleiben erhalten

Durch die am Donnerstag verkündete Fusion der beiden Unternehmen entsteht die Outfittery Lookiero Group, in der die komplementären Stärken beider Teile gebündelt werden. Durch gemeinsame Nutzung von Technologie, Datensätzen und Expertise soll der Kundschaft künftig ein noch präziser auf sie abgestimmtes Einkaufserlebnis ermöglicht werden. Die Integration soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein, wobei beide Marken erhalten bleiben.

Gleiches gilt für die Hauptsitze der einzelnen Unternehmen. Bei Outfittery bleiben zudem alle bisherigen Investoren an Bord. In der Führungsstruktur wird ebenso auf bewährte Personalien gesetzt: Outfittery-Gründerin Julia Bösch übernimmt die Leitung des Verwaltungsrats, während Lookiero-Kopf Oier Urrutia fortan als CEO für das operative Geschäft verantwortlich zeichnet.

 
 
 
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Eigenen Angaben zufolge wird die neue Gruppe über drei Millionen Kunden in 13 europäischen Märkten bedienen. Der gemeinsame Umsatz der beiden Unternehmen liegt bei etwa 130 Millionen Euro. Die Zahl der im Sortiment erhältlichen Marken soll sich auf mehr als 200 steigern.

Stellenstreichungen nicht vom Tisch

Gegenüber dem Handelsblatt beschreibt Julia Bösch die Fusion mit Lookiero als "Teil der Strategie, über Merger zu wachsen". Man investiere auch in eine KI- und Datenplattform: "Wir haben künftig doppelt so viele Kundendaten und können so noch passendere Mode empfehlen". Gleichzeitig konnte sie nicht ausschließen, dass es im Rahmen der Zusammenführung noch zu Stellenstreichungen kommt.

"Kurzfristig liegt unsere größte Herausforderung darin, das Beste aus beiden Unternehmen zu vereinen“, hat Oier Urrutia Fashion United unterdessen verraten. "Im mittelfristigen Fokus steht die Konsolidierung unserer Synergien und die Verbesserung der Kund:innenerfahrung durch den Einsatz fortschrittlicher Künstlicher Intelligenz (KI). So können wir Empfehlungen optimieren und Logistikprozesse effizienter gestalten", führt er aus.

Langfristig plane die Gruppe, ihr Wachstum durch die Erschließung neuer Märkte und ein breiteres Angebot voranzutreiben. Letzteres soll etwa den Ausbau des Kindermode-Segments umfassen, "wobei die Personalisierung stets unser zentraler Grundsatz bleibt", wie Urrutia versichert.

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