Massenentlassung bei DHL
Deutsche Post entlässt 8000 Mitarbeiter – Sparmaßnahmen treffen Logistik und Paketdienst

| Redaktion 
| 06.03.2025

Die Deutsche Post plant einen drastischen Stellenabbau: Bis zum Jahresende sollen 8000 Arbeitsplätze wegfallen. Als Hauptgrund nennt das Unternehmen steigende Kosten und eine sinkende Briefmenge. Während sich die Paketbranche stabil entwickelt, bleibt das nationale Postgeschäft eine Herausforderung. Welche Auswirkungen hat das für Mitarbeiter und Kunden?

Nach einem kürzlich abgeschlossenen Tarifvertrag mit höheren Löhnen folgt nun die Kehrtwende: Die Deutsche Post will in Deutschland rund vier Prozent der Stellen abbauen. Der Konzern begründet diesen Schritt mit anhaltend hohen Kosten und einer strukturellen Marktveränderung. Auch andere Geschäftsbereiche des globalen Logistikriesen DHL müssen sich auf Einsparungen einstellen. Noch vor wenigen Tagen war es eine positive Nachricht für die Belegschaft: Ein neuer Tarifabschluss mit Verdi sichert rund 170.000 Beschäftigten Gehaltserhöhungen und zusätzliche Urlaubstage. Doch nun folgt die Ernüchterung. Laut Unternehmensangaben müsse man aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds die Kostensenkungsmaßnahmen ausweiten und beschleunigen. Konzernchefin Nikola Hagleitner machte klar, dass das Unternehmen keine andere Wahl habe, als effizienter zu werden.

Rückgang im Briefgeschäft – Wachstum im Paketmarkt

Während die Paketmengen durch den anhaltenden Onlinehandel steigen, verzeichnet die Deutsche Post einen kontinuierlichen Rückgang im Briefgeschäft. Insbesondere die sinkende Menge an Werbesendungen belastet das nationale Stammgeschäft. Der gesamte Bereich Post & Paket Deutschland erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 17,3 Milliarden Euro, musste jedoch einen Gewinnrückgang von 5,6 Prozent auf 821 Millionen Euro hinnehmen. Gleichzeitig sank das Betriebsergebnis des Mutterkonzerns DHL um 7,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro.

Folgen für Mitarbeiter und Kunden

Die Ankündigung des Stellenabbaus sorgt für Unruhe bei Gewerkschaften und Mitarbeitern. Verdi kritisiert, dass trotz steigender Preise und Gewinne die Belegschaft erneut die Folgen tragen müsse. Auch Kunden könnten die Auswirkungen spüren: Eine weitere Reduzierung von Zustellzeiten oder eine Verteuerung von Dienstleistungen sind nicht auszuschließen. Während das internationale Geschäft mit Express-Sendungen und Logistiklösungen stabil bleibt, bleibt der deutsche Markt herausfordernd. Konzernchef Tobias Meyer rechnet auch 2025 mit einem volatilen wirtschaftlichen Umfeld. Die Zukunft der klassischen Briefzustellung steht weiterhin unter Druck – ob weitere Einschnitte folgen, bleibt abzuwarten.

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