Apotheken Umschau prognostiziert
Medizin der Zukunft: Künstliche Intelligenz bleibt Assistent

| Redaktion 
| 15.01.2025

Unter Berufung diverser Fachleute blickt die Apotheken Umschau in die Kristallkugel und malt sich aus, wie sich die medizinische Versorgung im Jahre 2055 gestalten könnte. In zahlreichen Teildisziplinen wird sich der Einfluss von Künstlicher Intelligenz bis dahin deutlich verstärkt haben. Fortschritt und demographischem Wandel zum Trotz sollen wir uns allerdings darauf verlassen können, auch in drei Dekaden noch von einem realen Menschen final diagnostiziert zu werden.

Radium gegen Hautkrankheiten, Aderlasse, primitive Elektrotherapie oder Lobotomien: Zahlreiche medizinische Eingriffe, die 1925 vorgenommen wurden, wirken ein Jahrhundert später mehr als nur überholt. Das Verständnis des menschlichen Körpers und der dazugehörigen Behandlungsmöglichkeiten entwickelt sich offensichtlich stetig weiter, wobei digitale Werkzeuge diesen Fortschritt immer stärker prägen.

Die neue Apotheken Umschau befasst sich vor diesem Hintergrund ausführlich mit der "Medizin der Zukunft", wie sie im Jahre 2055 aussehen könnte. Dabei bleibt das allumfassende Trendthema dieser Jahre selbstverständlich nicht außen vor: Obwohl Künstliche Intelligenz die sprichwörtlichen Kinderschuhe kaum verlassen hat, erweist sie sich längst als hilfreicher Assistent und wird ihre Rolle in den kommenden drei Dekaden nur ausbauen.

Daten statt finale Diagnosen

"Zukünftig wird es sicher möglich sein, dass die KI dadurch, dass sie immer mehr Daten aus aller Welt in kürzester Zeit zusammensammeln kann, Diagnosen erleichtern kann, irgendwann vielleicht sogar selbst stellen kann", schildert Silke Stuck von der Apotheken Umschau, die gleichzeitig einordnet: "Nur wird es nach wie vor immer Ärztinnen und Ärzte brauchen, die diese Diagnosen und Annahmen auch überprüfen."

In der derzeitigen Praxis kommt KI zum Beispiel zum Einsatz, um auf CT-Aufnahmen selbst für das fachlich geschulte Menschenauge kaum erkennbare Muster festzustellen. Trotz solcher Leistungen geht Dr. Manuela Benary von der Charité Berlin nicht davon aus, dass KI-Ärzte in 30 Jahren eigenständige Diagnosen abgeben.

"Aber wenn wir künftig Daten der einzelnen Patienten bekommen, kann ich mir vorstellen, dass Ärzte eine Übersicht von der KI erhalten, wenn sie einen Patienten zum ersten Mal sehen", sagt sie.

Enormer Fortschritt ist nicht immer spektakulär

Die Virologin Prof. Dr. Sandra Ciesek von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main gibt darüber hinaus zu bedenken, dass die Alterung der Gesellschaft dazu führen könnte, dass Künstliche Intelligenz weitere Aufgabenfelder besetzen muss. "Wir werden aufgrund des demografischen Wandels dann weniger Nachwuchs in den Laboren haben", prognostiziert sie.

Für die Zukunft der Medizin kann sie sich ausmalen, dass "wir künftig eine Probe in ein Gerät stellen und nach kurzer Zeit wissen, welche Erreger in dieser Probe drinstecken". Ein Fortschritt, der in der breiten Öffentlichkeit wahrscheinlich nicht für runterklappende Kinnladen sorgen würde, in der Praxis jedoch von größtem Wert wäre.

"Bisher müssen wir entscheiden, wonach in einer Probe gesucht werden soll", erklärt Ciesek. Bleibt ein Ergebnis aus, muss der Prozess bis zum Erfolg wiederholt werden – entsprechend ließe sich durch das Analyse-Tool der Zukunft enorm viel Zeit und Geld sparen.

Viele weitere Einblicke in die „Medizin der Zukunft“, mit und abseits von KI, gewährt der komplette Artikel in der Apotheken Umschau.

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