Microsoft-Update zwingt zur Haftung
Windows 10 Support-Ende: Geschäftsführer haften persönlich bei Datenschutzverstößen

| Redaktion 
| 29.10.2024

Ab 2025 droht Geschäftsführern Haftung mit dem Privatvermögen, wenn sie veraltete Windows-10-Systeme weiter nutzen. Welche Risiken und Pflichten nun auf die Unternehmensführung zukommen und warum der Austausch betroffener Geräte unumgänglich ist.

Im Januar 2025 endet der Support für das weit verbreitete Betriebssystem Windows 10, und dies bringt brisante Konsequenzen für die Führungsetagen. Geschäftsführer stehen in der Verantwortung, Geräte mit veralteter Software auszutauschen und Datenträger ordnungsgemäß zu vernichten. Geschieht dies nicht, drohen finanzielle Risiken bis hin zur persönlichen Haftung. Laut Mammut Deutschland, einem Spezialisten für sichere Daten- und Aktenvernichtung, könnte das Support-Aus Millionen von Geräten weltweit betreffen – vor allem, weil viele ältere Modelle die Hardware-Anforderungen für Windows 11 nicht erfüllen.

"Wer ein Unternehmen führt, muss sicherstellen, dass Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind," betont Klaus Dräger, Geschäftsführer bei Mammut Deutschland. Geschieht dies nicht und es kommt zu einem Schaden, haften Geschäftsführer möglicherweise unbegrenzt mit ihrem Privatvermögen. Besonders gefährlich ist dies für Unternehmen, die sensible Daten wie Baupläne oder personenbezogene Informationen speichern.

Verantwortungsbewusster Austausch und zertifizierte Datenvernichtung erforderlich

Neben der bloßen Ersetzung der Hardware verlangt das Gesetz, dass die gespeicherten Daten auf den Altgeräten sicher vernichtet werden. Ein einfacher Gang zum Recyclinghof reicht hier nicht: Die Festplatten und Speichergeräte müssen in der Regel physisch zerstört werden. Dies schützt vor dem Risiko, dass kritische Unternehmensdaten rekonstruiert und für Cyberangriffe genutzt werden könnten.

Besonders in Branchen wie Pflege und Versicherungen, in denen sensible Kundendaten verarbeitet werden, ist der sorgsame Umgang mit der Gerätesicherheit unerlässlich. Unternehmen sind gut beraten, ihre Altgeräte zertifiziert vernichten zu lassen. Hierzu können Entsorgungsdienstleister genaue Belege über den Zerstörungsprozess ausstellen – idealerweise dokumentiert mit Seriennummer und Datum.

Präventive Maßnahmen: IT-Dokumentation und Geräteverwaltung

Eine vorausschauende Geräteverwaltung ist ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagements. Dräger empfiehlt, schon beim Kauf neuer Technik auf die spätere Entsorgung zu achten. Wenn IT-Dienstleister im Einsatz sind, sollte genau geregelt sein, wie mit alten Geräten zu verfahren ist. "Sonst", so Dräger, "fällt das Problem doch wieder auf den Geschäftsführer zurück."

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