In Deutschland gibt es 1,6 Millionen Millionäre

World Wealth Report 2022: Die meisten "High Net Worth Individuals" kommen aus den USA, Japan, der Bundesrepublik und China.

Die Anzahl der Dollar-Millionär:innen – oder "High Net Worth Individuals" (HNWI), wie sie auch genannt werden1 – ist auch 2021 wieder gestiegen – und zwar um 7,8 Prozent auf 22,5 Millionen Menschen. Das Gesamtvermögen dieser Personengruppe hat mit acht Prozent ebenfalls zugenommen. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten World Wealth Report (WWR) von Capgemini hervor.

USA bleibt Millionärs-Mekka

Der Zuwachs wird auf die sich 2021 erholenden Volkswirtschaften und den prosperierenden Aktienmarkt zurückgeführt. Nordamerika setzte seinen Wachstumskurs fort und verzeichnete sowohl mit 13,2 Prozent Zuwachs bei der Anzahl der HNWI als auch mit einem Plus von 13,8 Prozent beim Gesamtvermögen die weltweit höchsten Werte. Die Asien-Pazifik-Region, die in den letzten zehn Jahren immer den stärksten Zuwachs an HNWI verzeichnete, landete nun durch den schwachen Anstieg bei Anzahl (4,2 Prozent) und Gesamtvermögen (5,4 Prozent) der HNWI im Jahr 2021 auf dem dritten Platz hinter Europa.

Die meisten HNWI weltweit kommen im Jahr 2021 aus den Ländern USA, Japan, Deutschland und China. Insgesamt konzentrieren sich 63,6 Prozent aller Dollar-Millionäre weltweit in diesen Ländern. Gegenüber 2020 ist der Anteil dieser vier Länder um 0,7 Prozentpunkte gestiegen. Das größte Wachstum wurde im Segment der besonders reichen Ultra-HNWI (Personen ab einem investierbaren Vermögen von mehr als 30 Millionen US-Dollar) festgestellt: Deren Anzahl und Gesamtvermögen stiegen um 9,6 Prozent und 8,1 Prozent respektive.

Vermögen deutscher Milliionäre steigt

Im Segment der mittleren Millionäre (5 bis 30 Millionen Dollar) stiegen die Anzahl und das Gesamtvermögen um 8,5 Prozent bzw. 8,4 Prozent. Bei den sogenannten "Millionären von nebenan" (1 bis 5 Millionen US-Dollar Vermögen) war der Anstieg sowohl bei der Anzahl (7,7 Prozent) als auch dem Gesamtvermögen (7,8 Prozent) im Vergleich zu den beiden anderen Segmenten am geringsten. Laut der Studie nehmen die unterschiedlichen Wachstumsraten zwischen den Vermögensklassen immer weiter ab. Dies weist auf sich angleichende Wettbewerbsbedingungen wie etwa ein verbesserter Informationszugang für alle Anleger und die Demokratisierung der Anlageklassen hin.

In Deutschland wuchs die Anzahl der HNWI von 2020 bis 2021 um 6,4 Prozent (2019 bis 2020: 4,7 Prozent) auf 1.633.000 Dollar-Millionäre. Das sind 97.900 HNWI mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Gesamtvermögen der deutschen HNWI stieg um 7,4 Prozent, nachdem es im Vorjahreszeitraum (2020) um 6,8 Prozent gestiegen war.

HNWIs werden immer diverser

Die Zusammensetzung der HNWI wird immer diverser, anteilig finden sich immer mehr Frauen, Millennials sowie Mitglieder der Generation Z und Tech-Wealth HNWI unter den Millionär:innen. "Diese aufstrebenden Kundensegmente haben in Bezug auf ihr Anlageverhalten jeweils eigene Werte, Präferenzen und Anforderungen, die viele Vermögensverwaltungsfirmen derzeit nicht erfüllen können. Dies führt dazu, dass viele dieser HNWI zu anpassungsfähigeren Wettbewerbern oder kleineren Family Offices wechseln", analysiert man bei Capgemini.

Die neue Welle von HNWI hat spezifische Kundenbedürfnisse, worauf Vermögensverwalter ihre Geschäftsstrategien anpassen sollten. Um diese wachsenden Kundensegmente gezielt zu erschließen, müssen Wealth-Management-Firmen laut dem Report mehr und differenziertere personalisierte Services und Kundenerlebnisse anbieten. Auch gälte es durch Ansätze wie die Zusammenarbeit im Ökosystem, umfassende digitale Lösungen und eine größere Vielfalt bei der Einstellung neuer Talente Vertrauen aufzubauen.

"Die Zunahme und Komplexität neuer Anlagemöglichkeiten wie nachhaltiges Investieren und digitale Vermögenswerte hat einen entscheidenden Einfluss auf die Vermögensverwaltungsbranche. Vermögensverwalter müssen mehr Zeit in spezifische Schulungen zu den aktuellen Trends investieren, um ihre Kunden rechtzeitig diesbezüglich aufklären zu können. Nur so werden sie ihre Kunden langfristig halten", sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter Business and Technology Innovation für Financial Services bei Capgemini in Deutschland. "Darüber hinaus sollten Vermögensverwaltungsunternehmen, die in eine neue Ära digitaler Vermögenswerte eintreten, relevante Partnerschaften nutzen, um ein diversifiziertes digitales Angebotsportfolio für Kunden zu priorisieren." (as)

www.capgemini.com

1 High Net Worth Individuals (HNWI) sind definiert als Personen mit einem investierbaren Vermögen von 1 Million US-Dollar oder mehr, mit Ausnahme von Hauptwohnsitz, Sammlerstücken, Verbrauchs- und Gebrauchsgütern.

Über den "World Wealth Report"

Der "World Wealth Report 2022" deckt 71 Märkte ab, die für mehr als 98 Prozent des globalen Bruttonationaleinkommens und 99 Prozent der weltweiten Börsenkapitalisierung stehen. Im Rahmen der Capgemini 2022 Global HNW Insights Survey wurden 2.973 HNWI in 24 wichtigen Vermögensmärkten in Nordamerika, Lateinamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

Es wurden Interviews und Umfragen mit mehr als 70 Führungskräften von Vermögensverwaltern in zehn Märkten durchgeführt, wobei reine Vermögensverwaltungsfirmen, Universalbanken, unabhängige Broker/Dealer Firmen und Family Offices vertreten waren. Die Führungskräfte wurden über das neue Tech-Wealth Segment, Markttrends, die Rolle des CMO und zukünftige Strategien befragt.

Die Umfrage unter Vermögensverwaltern 2022 umfasst mehr als 350 Antworten aus sieben Märkten und befragte Vermögensverwalter zu ihren Ansichten über die Prioritäten der Vermögensverwaltungsstrategie ihres Unternehmens und ihre Zufriedenheit mit der Unterstützung durch ihre Vermögensverwaltungsfirma.

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Über den "World Wealth Report"

Der "World Wealth Report 2022" deckt 71 Märkte ab, die für mehr als 98 Prozent des globalen Bruttonationaleinkommens und 99 Prozent der weltweiten Börsenkapitalisierung stehen. Im Rahmen der Capgemini 2022 Global HNW Insights Survey wurden 2.973 HNWI in 24 wichtigen Vermögensmärkten in Nordamerika, Lateinamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

Es wurden Interviews und Umfragen mit mehr als 70 Führungskräften von Vermögensverwaltern in zehn Märkten durchgeführt, wobei reine Vermögensverwaltungsfirmen, Universalbanken, unabhängige Broker/Dealer Firmen und Family Offices vertreten waren. Die Führungskräfte wurden über das neue Tech-Wealth Segment, Markttrends, die Rolle des CMO und zukünftige Strategien befragt.

Die Umfrage unter Vermögensverwaltern 2022 umfasst mehr als 350 Antworten aus sieben Märkten und befragte Vermögensverwalter zu ihren Ansichten über die Prioritäten der Vermögensverwaltungsstrategie ihres Unternehmens und ihre Zufriedenheit mit der Unterstützung durch ihre Vermögensverwaltungsfirma.

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