Fachkräftemangel im Mediensektor: Wirtschaftsjournalist:innen händeringend gesucht

Selbst um reguläre Wirtschaftsredakteursstellen ohne Leitungsfunktion zu besetzen, werden bereits Headhunter eingeschaltet.

Im Journalismus mangelt es zunehmend an Spezialist:innen, vor allem in den Ressorts Wirtschaft und Finanzen. Das berichtet das Branchenmagazin Journalist in seiner aktuellen Ausgabe. Selbst um reguläre Wirtschaftsredakteursstellen ohne Leitungsfunktion zu besetzen, werden bereits Headhunter eingeschaltet. "Gerade qualifizierte Fachjournalisten – aber auch nahezu jedwede Führungskraft müssen Sie handverlesen suchen", sagt Personalberaterin Jessica Bunjes, die auf Stellenbesetzungen für Medien und Verlage spezialisiert ist.

Auch bei Axel Springer spüre man den Fachkräftemangel in dieser Zielgruppe bereits seit einiger Zeit, zeigen Recherchen des Journalist. "Die Anzahl an Bewerbungen ist rückläufig", wird Lucas Galas, Head of Talent Attraction bei Axel Springer National Media & Tech, zitiert. Ein Teil des Recruitingbedarfs deckt Springer über die hauseigene Journalistenschule "Freetech".

© Johannes Arlt/Journalist
Die aktuelle Ausgabe des "Journalist" widmet sich unter anderem dem Mangel an Fachjournalist:innen in den Ressorts Wirtschaft und Finanzen. © Johannes Arlt/Journalist

"Wer ein Wirtschaftsstudium in der Tasche hat, wird lukrative Alternativen auf dem Arbeitsmarkt finden", sagt Henrik Müller auf Nachfrage des Journalist. Der frühere Vize-Chefredakteur des Manager Magazins bildet an der Technischen Universität Dortmund Wirtschaftsjournalist:innen aus. Er sagt: "Unternehmen bieten häufig bessere Gehaltsbedingungen und werben Redakteure ab. Das hat eine Lücke geschaffen und trifft Medienmarken ebenso wie Nachrichtenagenturen." (red)

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Andrea Hessler
In der Medienbranche herrschen noch mehr als in anderen Branchen Altersdiskriminierung und Jugendwahn. HeadhunterInnen sagen sogar bei der Suche nach freien MitarbeiterInnen teils unverblümt, dass sie auf der Suche nach "jüngeren Teams" sind. Wer brieft eigentlich diese sog. HR-Experten?

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