Der Manufakturensammler: Dieser Mann kauft Traditionsbetriebe und macht sie fit für die Zukunft

Jan Heipckes Leidenschaft fing vor zehn Jahren mit Seifen an.

Jan Heipcke hat eine große Leidenschaft: traditionelles Handwerk erhalten und die Betriebe dahinter zukunftsfähig machen. Deshalb kauft der 40-Jährige Traditionsbetriebe. Drei an der Zahl sind es bereits: Klar Seifen, Edel Naturwaren und Strunkmann & Meister.

Dass einige Familienunternehmen den Schritt in die Zukunft nicht aus eigener Kraft schaffen, erlebte er bereits während seines BWL-Studiums: "Ich habe Betriebe kennengelernt, die in ihrer Historie steckenbleiben und ihre Produkte nicht weiterentwickeln, dadurch verlieren sie ihre Marktnähe und damit enormes Potential." Doch das traditionelle Handwerk, das viele Betriebe zu bieten hatten, faszinierte Heipcke, der nicht umsonst der "Manufaktursammler" genannt wird. Die Wertigkeit und Langlebigkeit handgefertigter Produkte ließen ihn nicht mehr los. Zusammen mit einem Freund gründet er die Unternehmenspension, eine GmbH, die kleine und mittelständische Betriebe mehrheitlich übernimmt und in die Zukunft führt.

Mit Seifen fing alles an

Vor mehr als zehn Jahren kaufte Jan Heipcke die älteste Seifenmanufaktur Deutschlands: Klar Seifen aus Heidelberg. Er sah Potential in dem Unternehmen von 1840. Klar Seifen hat bis 2009 größtenteils in der Lohnherstellung für andere Unternehmen gefertigt und kaum in die eigene Marke investiert, weshalb es für das Unternehmen schwierig war, den Markt mitzuentwickeln.

Genau hier setzte Heipcke an: "Heute setzen wir vor allem auf unsere eigenen kundennahen Produkte, welche wir stetig weiterentwickeln." Genau zur richtigen Zeit, denn das Image der festen Seife wandelte sich bald. Der Klassiker aus bunt gekachelten 70er-Jahre Bädern, den die Flüssigseife rasch verdrängte, wird angesagtes Zero-Waste-Produkt für Haut und Haar. Doch für den "Manufaktursammler" umfasst das Thema Nachhaltigkeit mehr. Heute sind die Seifen auf Naturbasis vollkommen frei von tierischen Produkten, PETA-zertifiziert und zum großen Teil bereits palmölfrei.

Unternehmen zukunftsfähig machen

Nicht jeder Traditionsbetrieb kann erhalten bleiben: "Das funktioniert natürlich nur, wenn Produkte angeboten werden, die ein Markt abnehmen möchte", sagt Heipcke. Bei Unternehmen mit dieser Voraussetzung gebe es, je nach Situation, unterschiedliche Meilensteine, um zukunftsfähig zu werden. Das können interne Prozesse wie Digitalisierung, Besetzungen oder auch eine bessere Ausrichtung des Produktsortiments sowie Schärfung der Marketingmaßnahmen sein.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit schließen sich Jan Heipcke zufolge dabei nicht aus. Im Gegenteil: "Für einige Marktbegleiter ist der Fokus auf Nachhaltigkeit sogar der einzige Grund zur Wirtschaftlichkeit." Auch für die Unternehmenspension steht Nachhaltigkeit an erster Stelle. "Uns sind unsere Kundinnen und Kunden und das Thema Nachhaltigkeit so wichtig, dass wir bei unserer Bettwäschemarke seit1832 aus der Manufaktur Strunkmann & Meister, ein lebenslanges Versprechen geben", verrät der 40-Jährige. "Sollte irgendwas an dem Produkt, nicht mehr in Ordnung sein, sich also eine Naht oder ein Knopf lösen, bessern wir es kostenfrei aus."

Mit Strunkmann & Meister, Klar Seifen und Edel Naturwaren setzt Jan Heipcke auf nachhaltige Bettwäsche, Seifen und Naturkosmetik. Und er schließt weitere Investitionen in Traditionsbe-triebe nicht aus: "Es gibt noch freie Plätze in der Unternehmenspension." (as)

www.unternehmenspension.de

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