Klima, Lieferketten und Corona – die Themen, bei denen Unternehmen Verantwortung übernehmen müssen sind zahlreich. Wie ernst sie diese nehmen und wie transparent sie darüber berichten, haben das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Unternehmensvereinigung Future untersucht.
Das Ergebnis ist erwartungsgemäß durchwachsen. So setzt sich zwar ein Groß der Unternehmen löbliche Ziele zur Klimaneutralität. Maßnahmen zur Erreichung dieser sind aber oftmals recht lückenhaft dargestellt, besonders bezüglich der Lieferketten. Viele informieren über Kodizes und Überprüfungen bei den Lieferanten. Aussagekräftige Angaben, die eine Wirksamkeit verdeutlichen würden, fehlen aber oft.
Sechs Vorreiterfirmen ausgezeichnet
Ein deutlicher Wandel macht sich in Sachen Homeoffice bemerkbar. Ein Großteil der Unternehmen hat in der Pandemie umfangreiche Regelungen fürs Arbeiten von zu Hause festgelegt. Diese sollen in den meisten Fällen weiter gelten und oftmals sogar noch ausgebaut werden, um erweiterte Homeoffice-Möglichkeiten zu schaffen.
Sechs Firmen schnitten bei der Untersuchung am besten ab: Telekom, Rewe und Merck in der Kategorie Großunternehmen, bei den Mittelständlern belegen Assmann, Lebensbaum und Neumarkter Lammsbräu die vordersten Plätze. Sie wurden vom Ministerium von Arbeit und Soziales zu Vorreiterunternehmen beim Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgezeichnet.
Die zehn besten Großunternehmen
- Deutsche Telekom AG
- Rewe Group
- Merk KGaA
- Robert Bosch GmbH
- BASF-Gruppe
- Henkel AG & Co. KGaA
- Daimler AG
- Landesbank Baden-Württemberg
- EnBW Energie Baden-Württemberg AG
- KfW-Konzern
- Bayer AG
- Evonik Industries AG
Die zehn besten Klein- und Mittelständler
- Assmann GmbH & Co KG
- Pure Taste Group GmbH & Co. KG
- Neumarkter Lammsbräu KG
- memo AG
- GlS Bank
- Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG
- entega AG
- Alstria office REIT-AG
- elobau GmbH & Co. KG
- Stadtreinigung Hamburg
HIER gibt es die Ergebnisse im Detail. (no)
www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de
Facts
Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung IÖW und die Unternehmensvereinigung Future haben die Nachhaltigkeitsberichte von 62 Großunternehmen und von 39 kleinen und mittleren Unternehmen analysiert. Berücksichtigt wurden die 100 größten Unternehmen Deutschlands.
Bei den KMUs konnten all jene Firmen die weniger als 500 Millionen Euro erwirtschaften und weniger als 5.000 Personen beschäftigen, ihre Berichte einreichen. Im Vergleich zur Studie in 2018 wurden Bewertungskriterien überarbeitet und inhaltlich verschärft, wobei die Unternehmen mit den gestiegenen Anforderungen nicht mithalten konnten und in der durchschnittlichen Punktezahl zurückgefallen sind (von 69 auf 58,5 von 100 Möglichen Punkten bei den KMUs, bei den Großunternehmen fiel der Wert von 54,8 auf 44,7 zurück).
www.ioew.de
Kommentar schreiben