Energiekosten senken
Millionen Haushalte zahlen bei Strom und Gas zu viel

Teure Grundversorgung und regionale Preisunterschiede sorgen weiterhin für hohe Strom- und Gaskosten. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass Millionen Haushalte durch einen Anbieterwechsel erhebliche Beträge sparen könnten – doch viele verzichten auf diese Möglichkeit.

Trotz stabiler Energiepreise zum Jahresbeginn verschenken Millionen Haushalte bares Geld. Der Grund: Viele Verbraucher:innen bleiben in der Grundversorgung, die im Vergleich zu alternativen Anbietern deutlich teurer ist. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox könnten Haushalte bis zu 821 Euro jährlich sparen, wenn sie zu einem günstigeren Anbieter wechseln.

Die Verbraucherschützerin Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale NRW erklärt: "Viele Haushalte könnten ihre Energiekosten durch einen Wechsel signifikant senken." Ein Viertel der Stromkunden und knapp ein Fünftel der Gaskunden beziehen ihre Energie weiterhin über die Grundversorgung – eine Entscheidung, die deutschlandweit jährliche Mehrkosten von 6,8 Milliarden Euro verursacht.

Regionale Unterschiede verstärken Belastung

Die Netzentgelte, ein wesentlicher Bestandteil der Strom- und Gaspreise, treiben die Kosten regional unterschiedlich in die Höhe. Besonders die neuen Bundesländer leiden unter einem Anstieg von bis zu 43 %. Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg profitieren hingegen von gesunkenen Stromnetzgebühren, so laut eines Berichts des Handelsblatts.

Hinzu kommt die steigende CO₂-Abgabe, die seit 2025 auf 55 Euro pro Tonne erhöht wurde. Diese Entwicklung trifft vor allem Gaskunden, die nicht nur die reguläre Mehrwertsteuer von 19 %, sondern auch die steigenden Netzentgelte schultern müssen.

Sparen durch kluge Entscheidungen

Ein Anbieterwechsel ist nicht der einzige Weg, um Energiekosten zu senken. Verbraucherzentralen raten zu Tarifen mit einjähriger Laufzeit und Preisgarantie, um sich gegen kurzfristige Preiserhöhungen abzusichern. Wer die Möglichkeit hat, Strom flexibel zu nutzen, könnte auch von dynamischen Stromtarifen profitieren. Diese Tarife orientieren sich an den Börsenstrompreisen, die im Tagesverlauf stark schwanken. "Dynamische Tarife lohnen sich vor allem für Haushalte mit hohem Verbrauch und flexibler Nutzung, wie etwa durch Elektroautos oder Wärmepumpen", so Wallraf.

Für viele bleibt jedoch der klassische Anbieterwechsel die einfachste und sicherste Lösung. Haushalte sollten aktiv vergleichen und ihre Energieversorgung regelmäßig prüfen. Je länger Verbraucher in der Grundversorgung bleiben, desto höher ist das Risiko, unnötig hohe Kosten zu tragen.

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