Modulare Plattform für Fahrzeughersteller
Donut Labs möchte "Möglichkeiten von Elektromobilität neu definieren"

| Redaktion 
| 21.11.2024

Als Tochterunternehmen von Verge Motorcycles will Donut Labs zur deutlich zeit- und ressourceneffizienteren Entwicklung von elektrisch betriebenen Vehikeln beitragen. Dazu bieten die finnischen Fachleute interessierten Herstellern den Zugriff auf eine modulare Plattform an, auf der Komponenten bedarfsgerecht gewählt werden können. Von der Drohne bis zur Raumfahrt gestalten sich die Einsatzmöglichkeiten der Technik bewusst vielfältig.

Mit Blick auf die eng mit Elektromobilität verknüpfte Krise deutscher Automobilhersteller mag es dieser Tage nicht unbedingt danach aussehen – trotzdem geht zum Beispiel diese Studie von Fortune Business Insights davon aus, dass die entsprechenden Umsätze am globalen Markt bis 2032 auf bis zu 4,4 Billionen US-Dollar ansteigen. Donut Lab, ansässig in der finnischen Hauptstadt Helsinki, setzt auf diese Prognose und spezialisiert sich auf die Elektrifizierung von Transportmitteln.

Das Tochterunternehmen des Elektromotorrad-Pioniers Verge Motorcycles versteht sich als Technologie- und Entwicklungsplattform, die Herstellern ein Verzeichnis untereinander kompatibler Komponenten zur Verfügung stellt. Diese sollen sich sowohl in Supersportwagen, Busse, Drohnen, SUVs oder auch fahrerlosen Transportsystemen für die Raumfahrt verbauen lassen und gegenüber vergleichbaren Produkten mehr Leistung bei weniger Zeit- und Kostenaufwand bieten.

Ein Donut als Motor

In den Vordergrund rückt Donut Labs dabei den hauseigenen Donut-Motor, der über alle Vehikeltypen hinweg bessere Performance verspricht. Darüber hinaus können Hersteller unter anderem auf Batteriemodule, Computereinheiten oder Software zur Steuerung zurückgreifen, wobei die modulare Architektur der finnischen Fachleute vielseitige Einsatzmöglichkeiten erlaubt – selbst Robotern lässt sich mithilfe der Komponenten von Donut Lab elektrisches Leben einhauchen.

Der Donut-Motor (Bild: Donut Lab)
Der Donut-Motor (Bild: Donut Lab)

"Verge TS ist das weltweit innovativste Elektromotorrad. Während der Entwicklung stellten wir fest, wie schwierig und zeitaufwendig die Herstellung von Elektrovehikeln mit herkömmlichen Mechanismen ist. Dies liegt daran, dass Vehikel aus Komponenten verschiedener Ausrüstungshersteller hergestellt werden, die nicht aufeinander abgestimmt sind, wobei die Integrationsarbeit stets den größten Teil der Zeit in Anspruch nimmt. Wir waren der Ansicht, dass eine Lösung dieses Problems die gesamte Automobilbranche verändern würde", erklärt Marko Lehtimäki, CEO von Donut Lab, zu den Ursprüngen des Unternehmens.

Finnen versprechen drastisch verringerten Ressourcenbedarf

Zu dieser grundsätzlichen Veränderung gehört auch die zählbare Beschleunigung des Entwicklungszyklus von Elektrovehikeln und die Reduzierung des dafür notwendigen Ressourcenbedarfs; Donut Labs spricht hier von 95 Prozent im Vergleich zum derzeitigen Stand. Die Arbeit mehrerer Jahre soll mit den Komponenten der Plattform nun innerhalb weniger Monate verrichtet werden können.

Auch bei Hyper Q Aerospace aus Australien kommt Donut-Lab-Technik zum Einsatz (Bild: Hyper Q Aerospace)
Auch bei Hyper Q Aerospace aus Australien kommt Donut-Lab-Technik zum Einsatz (Bild: Hyper Q Aerospace)

"Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Maßstab für die Möglichkeiten von Elektromobilität neu zu definieren. Mit der Donut-Plattform eröffnen sich für fast jede Branche komplett neue Möglichkeiten", ist Ville Piippo, Produktleiter von Donut Lab, überzeugt.

Er schildert: "Künftig können die Benutzer der Plattform die gewünschten Komponenten aus einem Katalog auswählen und sie mithilfe von Standardsteckern miteinander verbinden, und schon ist alles einsatzbereit. Da jede Komponente für sich erstklassig ist, brauchen keine Kompromisse eingegangen zu werden. Durch die Kombination der einzelnen Komponenten werden die Vehikel selbst und ihre Herstellung insgesamt auf ein völlig neues Niveau gehoben."

Das Schneemobil der Zukunft?

Die Vision von Donut Lab ist dabei längst keine Theorie hinter verschlossenen Türen mehr: Auf dem kürzlich in Helsinki abgehaltenen Startup-Event Slush führte das lettische Unternehmen Oruga eine futuristisch anmutende Mischung aus Schneemobil und Motorrad vor, die mithilfe der Plattform von Donut Lab für den Geländeeinsatz entwickelt wird. Die Australier von Hyper Q Aerospace wiederum nutzen das Angebot zur Produktion ihrer elektrischen Flugvehikel.

Das neue Geländevehikel von Oruga (Bild: Oruga)
Das neue Geländevehikel von Oruga (Bild: Oruga)

Erick Pastor, CEO von Oruga, ist mit der Kooperation rundum zufrieden: "Unser mutiges Ziel inspiriert uns zur Neudefinition von Geländevehikeln und zur Entwicklung des weltweit ersten elektrischen Geländevehikels mit einem Rad, dass mühelos in schwierigem Gelände wie Sand, Schlamm und Schnee fährt. Donut Lab setzt einen neuen Maßstab für die Branche. Die Technologieplattform des Unternehmens eröffnet völlig neue Konfigurations- und Leistungsmöglichkeiten, die kein anderer Wettbewerber bieten kann."

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