HR-Transformation durch KI
Studie: KI steigert Effizienz in HR, strategische Defizite bremsen Potenzial

| Redaktion 
| 28.10.2024

Generative KI (GenAI) hält Einzug in das Personalwesen und optimiert zahlreiche Prozesse. Die Ergebnisse einer aktuellen BearingPoint-Studie zeigen jedoch, dass viele Unternehmen durch fehlende Strategien und mangelnde technische Infrastruktur das volle Potenzial dieser Technologie noch nicht ausschöpfen können.

Laut der Studie "AI-driven Transformation: Becoming an Augmented Organization" erzielen Unternehmen, die GenAI im HR-Bereich einsetzen, Fortschritte bei der Effizienz und Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Automatisierte Prozesse wie die Erstellung von Stellenbeschreibungen, die Filterung passender Bewerber und personalisierte Onboarding-Pläne erleichtern die Arbeit von HR-Teams. Diese Effizienzsteigerungen verkürzen die Recruiting-Prozesse und reduzieren Fehlbesetzungen, was zu niedrigeren Kosten führt.

Ebenfalls positiv bewertet wird der Einsatz von GenAI zur Sammlung und Analyse von Mitarbeitenden-Feedback. Diese Daten unterstützen HR-Abteilungen, frühzeitig auf Verbesserungsbedarfe einzugehen und Trends zu identifizieren, wodurch die Mitarbeiterbindung verbessert werden kann. Im Bereich Schulungen und Weiterentwicklung werden zudem durch KI-gesteuerte Programme ebenfalls effizientere Fortschritte erzielt.

Fehlende Strategien und unzureichende Infrastruktur bremsen Potenzial

Die Studie zeigt jedoch, dass strategische und technische Defizite den Fortschritt der KI-Integration im HR-Bereich hemmen. 40 Prozent der befragten deutschen Unternehmen verfügen noch nicht über eine umfassende KI-Strategie, um GenAI flächendeckend und effektiv zu nutzen. Zudem fehlen oft die notwendigen Infrastrukturen zur Datenerfassung und -verarbeitung: Nur 23 Prozent der Unternehmen können ihre Daten vollständig erfassen, ein wesentlicher Faktor für den sinnvollen Einsatz von GenAI.

Auch mangelt es häufig an den erforderlichen technischen Kompetenzen. Lediglich sieben Prozent der befragten Unternehmen bieten gezielte Programme zur Entwicklung von KI-Fähigkeiten an, obwohl der Aufbau solcher Kompetenzen entscheidend ist, um die Effizienzvorteile und die weiteren Potenziale von GenAI zu nutzen.

Herausforderungen bei der Akzeptanz im Unternehmen

Neben strategischen und technischen Barrieren zeigt die Studie auch eine kulturelle Herausforderung: In vielen Unternehmen besteht die Sorge, dass der Einsatz von GenAI Arbeitsplätze gefährden könnte. 78 Prozent der befragten Unternehmen berichten, dass Ängste vor Arbeitsplatzverlusten die Akzeptanz von KI im HR-Bereich erschweren.

Die Studie schließt mit der Empfehlung, neben einer klaren Strategie und geeigneter Infrastruktur auch die Unternehmenskultur anzupassen und Mitarbeitende auf die Veränderungen vorzubereiten. Nachhaltiger Erfolg mit GenAI im HR erfordert nicht nur technische Lösungen, sondern auch ein strategisches Vorgehen, das Mitarbeitende einbindet und Transparenz schafft.

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