Bauunternehmen unter Druck
Ifo-Institut meldet anhaltende Wohnungsbaukrise

| Redaktion 
| 09.09.2024

Trotz eines leichten Rückgangs beim Auftragsmangel bleibt die Lage im Wohnungsbau angespannt. Eine neue ifo-Umfrage zeigt, welche Entwicklungen es gibt – und warum die Krise noch lange nicht vorbei ist.

Der Auftragsmangel im Wohnungsbau ist im August 2024 leicht gesunken, bleibt jedoch auf einem besorgniserregend hohen Niveau. Laut aktuellen Zahlen des ifo Instituts berichteten 50,6 % der Bauunternehmen von fehlenden Aufträgen, nach 51,3 % im Juli. Damit liegt der Anteil seit nunmehr neun Monaten über der 50-Prozent-Marke. "Die Krise im Wohnungsbau wird sich noch lange hinziehen", sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.

Geschäftsklima im Bau pessimistisch

Das Geschäftsklima im Wohnungsbau hat sich weiter eingetrübt. "Jedes zweite Unternehmen blickt pessimistisch auf die kommenden Monate", berichtet Wohlrabe. Besonders die hohen Baukosten und die stagnierende Nachfrage sorgen für Unsicherheit. Gleichzeitig gibt es kleine Lichtblicke: Die Stornoquote sinkt seit sechs Monaten kontinuierlich. "Aktuell berichten 11,7 % der Unternehmen von gestrichenen Aufträgen", im Vergleich zu 22,2 % im Oktober 2023.

Unternehmen weichen auf Straßenbau aus

Angesichts der schwachen Auftragslage im Wohnungsbau suchen viele Unternehmen nach Alternativen. "Viele Unternehmen versuchen die Krise im Wohnungsbau durch Aufträge aus dem Straßenbau auszugleichen", so Wohlrabe. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt die Lage in der Bauwirtschaft angespannt, und es sind noch keine umfassenden Anzeichen einer Erholung zu erkennen. "Die Unternehmen suchen weiterhin nach Hoffnungssignalen", fügt Wohlrabe hinzu.

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