Fernweh trotz Inflation ungebrochen
Tourismus boomt: Fernreisen und Luxus im Aufwind

| Redaktion 
| 09.07.2024

Europäer sparen mehr, aber nicht bei Reisen. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und Inflation ist die Nachfrage nach Reisen ungebrochen. Flugreisen und Kreuzfahrten sind wieder im Trend, wobei insbesondere internationale Fernreisen den Tourismusaufschwung antreiben. Die Tourismusbranche erlebt dadurch eine nie dagewesene Preissetzungsmacht.

Internationale Reisen erweisen sich als der stärkste Treiber des weltweiten Tourismusaufschwungs. Es wird erwartet, dass rund 10 Prozent mehr Menschen mit dem Flugzeug verreisen, wobei Asien (+17 %) und Nordamerika (+9 %) die größten Anstiege verzeichnen dürften. Auch in Europa wird ein Anstieg der Fluggäste um knapp 6 Prozent erwartet. Besonders gefragt sind Flugziele in Asien und Nordamerika.

"Die Touristen packen ihre Koffer wieder gerne für Fernreisen", sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Deutschland und Frankreich profitieren dabei von Sport-Großereignissen, aber besonders beliebt sind auch Flugziele in Asien und Nordamerika."

Luxusreisen: Wachstum und steigende Preise

Luxusreisen verzeichnen weltweit eine starke Nachfrage. Trotz ihres kleinen Marktanteils von nur 3 % erleben Luxushotels eine hohe Wachstumsrate und einen Anstieg der Preise. Die Hotelauslastung lag im ersten Quartal 2024 weltweit durchschnittlich bei 61 %, im Mai sogar bei 68 %, dem höchsten Stand seit der Pandemie.

"Die Nachfrage nach gehobenen Erlebnissen und Luxusreisen in den Industrieländern ist gestiegen", erklärt Maria Latorre, Branchenexpertin bei Allianz Trade. "Die Preise in diesem Segment dürften weiter steigen."

Billigreisen dominieren den Markt

Während Luxusreisen boomen, dominieren preisgünstige Reisen weiterhin den weltweiten Markt. Die Inflation belastet vor allem Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen, was zu einem größeren Angebot an preiswerten Unterkünften geführt hat. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hat die Kategorie "preiswert" die "gehobene Kategorie" überholt.

"Insgesamt stehen die Unternehmen in der Tourismusbranche besser da denn je", sagt Latorre. "Die Einnahmen der weltweit führenden Hotelketten sind im Jahr 2020 massiv eingebrochen, haben sich jedoch in den letzten Jahren erholt und liegen bereits wieder über dem Niveau von 2019."

Kreuzfahrten: Ausgebucht und auf Kurs

Die Nachfrage nach Kreuzfahrten hat sich ebenfalls stark erholt. Nach einem historischen Tiefpunkt im Jahr 2021 sind die Einnahmen der Kreuzfahrtschiffe im vergangenen Jahr um 70 % gestiegen und sollen 2024 um weitere 15 % zunehmen. Neue Kreuzfahrtschiffe werden ausgeliefert, und die größten Anbieter erwarten, dass der Sommer 2024 den Sommer 2019 in Bezug auf Passagierzahlen und Gewinne übertreffen wird.

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