Digital Markets Act auf dem Prüfstand
Google-Mutter Alphabet im Visier der EU-Kommission

| 19.03.2025

Die Europäische Kommission nimmt Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, ins Visier. Nach einer ersten Einschätzung verstößt der Konzern gegen den Digital Markets Act (DMA), indem er App-Entwickler benachteiligt und eigene Dienste bevorzugt. Dies könnte zu Milliardenstrafen führen.

Alphabet unter Druck

Der Kern des Vorwurfs: Alphabet schränkt App-Entwickler zu stark ein, indem es sie daran hindert, Nutzer kostenlos auf alternative Angebote außerhalb des Google Play Stores hinzuweisen. Laut DMA müssen Unternehmen dies ermöglichen, um einen fairen Wettbewerb sicherzustellen.

Alphabet weist die Anschuldigungen zurück. "Wenn wir keine angemessenen Gebühren erheben können, um die laufende Entwicklung von Android und den Play-Diensten zu unterstützen, können wir nicht in eine offene Plattform investieren, die Milliarden von Handys auf der ganzen Welt versorgt", verteidigte sich der Konzern in einer Stellungnahme, wie DPA berichtet.

Milliardenstrafen drohen

Zusätzlich zur Play-Store-Problematik wirft die EU-Kommission Alphabet vor, eigene Dienste in der Google-Suche systematisch zu bevorzugen, etwa bei Shopping-Angeboten oder Hotelbuchungen. Dies könnte gegen den Grundsatz des fairen Wettbewerbs verstoßen.

Sollte die Kommission ihre Einschätzung bestätigen, drohen Alphabet hohe Strafen. Unternehmen, die gegen den DMA verstoßen, müssen mit Bußgeldern von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes rechnen. Wiederholungstäter könnten sogar mit Strafen von bis zu 20 Prozent belangt werden.

Auch Apple gerät ins Visier

Nicht nur Alphabet, auch Apple steht unter Druck. Die EU-Kommission fordert, dass Apple seine iPhones stärker für Konkurrenzprodukte öffnet, insbesondere bei der Kompatibilität mit Smartwatches, Kopfhörern und digitalen Brillen von Drittanbietern.

Apple kritisierte die Vorgaben scharf: "Sie zwingen uns, neue Funktionen kostenlos an Unternehmen weiterzugeben, die sich nicht an dieselben Regeln halten müssen."

Startup-Verband fordert faire Bedingungen

Der deutsche Startup-Verband unterstützt das Vorgehen der EU-Kommission. Verbandschefin Verena Pausder betonte: "Gegen unlautere Praktiken von Big Tech müssen wir uns wehren. Es darf nicht sein, dass große Plattformen unsere Startups mit unfairen Methoden ausbremsen und ihnen den Marktzugang erschweren."

Die endgültige Entscheidung der Kommission steht noch aus. Doch eines ist sicher: Sollte Alphabet nicht nachbessern, könnte die drohende Milliardenstrafe erst der Anfang sein.

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