Gespräche bestätigt
Ströer plant Milliarden-Verkauf der Außenwerbung

| Redaktion 
| 12.01.2025

Ein möglicher Milliarden-Deal rückt näher. Ströer SE & Co. KGaA, führender Anbieter für Außenwerbung in Deutschland, hat offiziell bestätigt, dass Gespräche über den Verkauf des Kerngeschäfts laufen. Die Verhandlungen stehen noch am Anfang, doch der Ausgang könnte die Werbebranche verändern.

Die Ströer SE & Co. KGaA, führender Anbieter für Außenwerbung in Deutschland, hat bestätigt, dass sie mit potenziellen Investoren über einen möglichen Verkauf ihres Kerngeschäfts verhandelt. Dies teilte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung mit und reagiert damit auf Spekulationen.

Im Fokus der Gespräche steht die Sparte "Out-Of-Home Media", die etwa 75 % des operativen Ergebnisses und mehr als die Hälfte des Umsatzes von Ströer ausmacht. "Die Gespräche sind ergebnisoffen und es gibt bislang keine Vereinbarung über Bedingungen oder Kaufpreis", heißt es in der Stellungnahme. Ein Abschluss würde außerdem die Zustimmung der Hauptversammlung erfordern.

Milliarden-Angebote im Raum

Die Private-Equity-Investoren KKR und Hellman & Friedman sollen laut Insidern zu den Interessenten zählen. Erste Angebote bewerten das Kerngeschäft von Ströer deutlich oberhalb der Marktkapitalisierung, die aktuell bei rund 2,5 Milliarden Euro liegt.

Mit einem Umsatz von 661 Millionen Euro und einem EBITDA von 306 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2024 ist die Sparte ein profitabler Geschäftszweig. Dennoch könnten wirtschaftliche Unsicherheiten und die Marktentwicklung den angestrebten Verkaufspreis von bis zu vier Milliarden Euro zur Herausforderung machen.

"Ein Abschluss hängt stark von den Marktbedingungen ab", sagt ein Insider, der anonym bleiben möchte.

Aktienkurs steigt, strategische Veränderungen möglich

Nach Bekanntwerden der Gespräche stieg der Aktienkurs von Ströer um 22 % auf 56,25 Euro, liegt aber weiterhin unter dem Allzeithoch von 2020.

Ströer sieht den möglichen Verkauf als Chance, Kapital für neue Wachstumsfelder zu schaffen. Das Unternehmen betonte: "Es gibt keine Änderung unserer kommunizierten Strategie. Vielmehr soll die Schere zwischen Marktbewertung und innerem Unternehmenswert geschlossen werden."

Ein Verkauf des Kerngeschäfts wäre jedoch ein bedeutender Einschnitt in die Geschichte von Ströer, das seit Jahrzehnten mit Außenwerbung verbunden ist. Gleichzeitig könnte dies die deutsche Werbebranche nachhaltig beeinflussen und eine neue Wettbewerbsdynamik schaffen.

Ob es tatsächlich zu einer Einigung kommt, bleibt ungewiss. Ströer hat angekündigt, die Aktionäre regelmäßig über den Stand der Verhandlungen zu informieren.

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