Innovation statt Tradition
Deutsche Telekom beendet Telefonauskunft 11833 und investiert in Zukunftstechnologien

| Redaktion 
| 01.12.2024

Der 1. Dezember 2024 markiert das Ende eines bekannten Service-Klassikers: Die Deutsche Telekom stellt ihre Telefonauskunft 11833 ein. Was einst Millionen täglich nutzten, fällt dem digitalen Fortschritt zum Opfer – und hinterlässt eine Frage: Was kommt danach?

Es sind Sätze, die fast jeder schon einmal gesagt oder gehört hat: "Ich brauche die Nummer von …" oder "Können Sie mir helfen, eine Adresse zu finden?" Für Generationen war die Auskunft der Telekom ein verlässlicher Anlaufpunkt, um schnell Informationen zu erhalten. Nun ist Schluss. Zum 1. Dezember 2024 stellt die Telekom ihre Inlands- und Auslandsauskunft sowie den beliebten Weckservice ein.

Was sich heute wie ein Relikt aus einer anderen Zeit anfühlt, war einst eine unverzichtbare Dienstleistung: 1995 bearbeitete die Auskunft atemberaubende 550 Millionen Anfragen. Menschen riefen an, um Telefonnummern zu erfragen, skurrile Anliegen zu klären oder einfach einen menschlichen Kontakt herzustellen. Doch die Welt hat sich verändert – und mit ihr die Art, wie wir Informationen suchen und finden.

Vom Massenphänomen zur Nischenlösung

Die Zahlen sprechen für sich: Seit 1995 schrumpfte die Nutzung der Auskunft jährlich um rund 20 Prozent. Heute werden pro Jahr weniger als zwei Millionen Anrufe verzeichnet – ein Rückgang von über 99,6 Prozent. Mit Smartphones, Tablets und PCs hat fast jeder Mensch einen kleinen Alleskönner in der Tasche, der Informationen binnen Sekunden bereitstellt.

"Das Angebot ist aus der Zeit gefallen", erklärt Thomas Zähringer, Telekom-Experte für Auskunftsdienste. "Digitale Services am Handy haben der Auskunft einfach den Rang abgelaufen. Lassen Sie uns mal den Selbsttest machen: Wann haben Sie zuletzt bei der Auskunft angerufen?"

Ein Abschied mit Konsequenzen

Die Entscheidung, den Dienst einzustellen, hat weitreichende Folgen. Für die verbliebenen Mitarbeiter der Auskunft, die am Standort Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern tätig sind, endet ein besonderes Kapitel. Einst waren hier Hunderte Menschen beschäftigt, heute sind es weniger als zehn Prozent des ursprünglichen Teams. Claudia Richter-Rückert, die seit über 23 Jahren in der Auskunft arbeitet, blickt mit Wehmut, aber auch Vorfreude auf die kommenden Veränderungen: "Das wird bestimmt auch wieder sehr schön. Aber eines ist sicher, die netten Anrufer bei der Auskunft werden uns fehlen."

Digitalisierung im Fokus

Mit der Einstellung der Auskunftsdienste will die Telekom ihre Ressourcen in zukunftsweisende Projekte lenken. Der Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen, digitale Services und moderne Kommunikationslösungen stehen im Vordergrund.

"Die Daten gehören grundsätzlich den Anschlussinhabern und werden nur veröffentlicht, wenn sie oder er das möchten", erklärt die Telekom.

Ein Stück Geschichte geht zu Ende

Das Ende der Auskunft markiert mehr als nur die Abschaltung eines Services – es ist das Ende eines Stücks deutscher Kommunikationsgeschichte. Für viele bleibt die Erinnerung an eine Zeit, in der die Stimme am anderen Ende der Leitung nicht nur half, sondern auch ein Stück Geborgenheit bot.

Die Telekom verabschiedet sich von diesem Kapitel mit Wehmut, aber auch mit dem Blick nach vorne. Ein Symbol dafür, wie Technologie den Alltag verändert und wie Unternehmen sich immer wieder neu erfinden müssen, um in einer digitalen Welt zu bestehen.

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