Der russisch-amerikanische Unternehmer Alexander Konanykhin meint es ernst: In einem Facebook-Post hat er eine Million Dollar Kopfgeld auf Wladimir Putin ausgelobt. Mit einem in Wild-West-Manier gehaltenen Steckbrief, auf dem ein Foto des russischen Präsidenten und die Aufschrift "Dead or Alive" zu sehen ist, verspricht er "dem oder den Polizisten" die Million, wenn er oder sie "entsprechend der verfassungsgemäßen Pflicht, Putin als einen Kriegskriminellen unter russischem und internationalem Recht festnimmt".
Das ursprüngliche Posting mit dem Steckbrief wurde mittlerweile von Facebook gelöscht. Seinen Aufruf hat er – diesmal ohne Bild – aber noch einmal gepostet:
"Ich verspreche, eine Million Dollar dem oder den Polizisten zu zahlen, der, entsprechend der verfassungsgemäßen Pflicht, Putin als einen Kriegskriminellen unter russischem und internationalem Recht festnimmt. Putin ist nicht der russische Präsident, da er aufgrund einer Spezial-Operation, die ein Wohnhaus in Russland in die Luft gejagt hat*, die Verfassung verletzt hat, in dem er freie Wahlen abschaffte und seine Gegner eliminierte. Als ein Russe und russischer Bürger sehe ich es als meine moralische Pflicht, die Entnazifizierung von Russland zu unterstützen. Ich werde weiterhin der Ukraine in ihren heroischen Anstrengungen, den Angriffen Putins zu widerstehen, helfen", so Konanykhin.
Das ursprüngliche Posting, das von Facebook gelöscht wurde. © Alex Konanykhin/Screenshot Facebook
Einer der ersten Broker an der russischen Börse
Alexander Konanykhin wurde 1990 einer der ersten Broker, der eine Stelle in der gerade eröffneten Börse erhielt. Ab 1991 leitete er die Allrussische Börsenbank (WBB), über die die Hälfte aller Devisengeschäfte im Lande lief. Er finanzierte die Wahlkampagne von Boris Jelzin für die Deputate des Obersten Sowjets der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik. Sein Vermögen wurde zu dieser Zeit auf 300 Millionen Dollar geschätzt.
1993 gründete Konanykhin die European Union Bank (EUB) – nach eigenen Angaben zusammen mit Michail Chodorkowski. Die EUB war die Tochterfirma von "Menatep", dessen Vize-Präsident Konanykhin war und an dessen Leitung er sich bis 1996 beteiligte. Im selben Jahr wurde der gebürtige Russe aufgrund von Anschuldigungen russischer Machthaber in den USA inhaftiert. Ein Jahr später, 1997, wurde er freigesprochen und freigelassen, 1999 wurden ihm 100.000 Dollar als Entschädigung ausgezahlt.
Nach mehrjährigen rechtlichen Auseinandersetzungen wurde ihm schließlich Asyl in den USA gewährt. Alexander Konanykhin lebt heute immer noch in den Vereinigten Staaten und ist als Unternehmer tätig. Er leitet unter anderem die Firma TransparentBusiness und das gleichnamige Service, das sich mit dem Management und der Kontrolle von Fernarbeiter betätigt. Der 55-Jährige gehört auch zu den Investoren der Amazon-Prime-Start-up-Show "Unicorn Hunters". (as)
www.transparentbusiness.com
Kommentar schreiben