Roman Abramowitsch auf der Website des FC Chelsea bekannt gegeben, dass er den englischen Fußballklub – den er 2003 für 210 Millionen Euro erworben hatte – verkaufen wird. Entsprechende Gerüchte hatten sich in den vergangenen Tagen, seit dem Einmarsch Putins in die Ukraine, gehäuft. Bereits am Samstag hatte er die operative Führung des zweimaligen Champions-League-Siegers abgegeben (LEADERSNET berichtete).
"Unglaublich schwierige Entscheidung"
Er habe die Entscheidung, aufgrund der aktuellen Situation, im besten Interesse des Klubs, der Mitarbeitenden sowie der Sponsoren und Partner des Vereins getroffen, schreibt der 55-Jährige. Der Verkauf werde nicht überhastet über die Bühne gehen. Er werde darüber hinaus keine Rückzahlung von Krediten, die er dem Verein gegeben hat, verlangen: "Es ging mir niemals ums Geschäft oder ums Geld, sondern um die Leidenschaft für den Sport und den Verein. Darüber hinaus habe ich mein Team angewiesen, eine Stiftung zu gründen, an die der Nettoerlös aus dem Verkauf gespendet wird." Diese Stiftung werde den Opfern des Krieges in der Ukraine zugutekommen.
Es sei eine "unglaublich schwierige Entscheidung" gewesen und es "schmerze" ihn, sich auf diese Art und Weise vom Klub trennen zu müssen. "Ich hoffe, dass es mir möglich sein wird, die Stamford Bridge (das Stadion des FC Chelsea – Anm. d. Red.) noch ein letztes Mal besuchen zu dürfen, um euch allen persönlich Aufwiedersehen sagen zu können", so Abramowitsch. "Der Chelsea Football Club und seine Fans werden immer in meinem Herzen sein."
Mehrere Interessenten
Über den Verkaufspreis des Vereins kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Laut dem Telegraph hat der russische Oligarch einen Preis von vier Milliarden Euro angesetzt. Die britische Zeitung schreibt, dass es bereits drei konkrete Interessenten gebe. Einer davon ist der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss.
"Wir kennen Stand heute noch nicht den genauen Verkaufspreis. Ich kann mir den Einstieg bei Chelsea mit Partnern gut vorstellen. Aber die Rahmenbedingungen muss ich jetzt zuerst genau prüfen", so Wyss gegenüber dem Blick. "Abramowitsch gehört zu den engsten Beratern und Freunden von Putin. Er ist wie alle anderen Oligarchen auch in Panik. Abramowitsch versucht gerade, alle seine Villen in England zu verkaufen. Auch Chelsea will er nun schnell loswerden. Ich habe mit drei weiteren Personen am Dienstag ein Angebot erhalten, um Chelsea von Abramowitsch zu kaufen."
Der 86-Jährige will die Rahmenbedingungen für einen Kauf aber genau prüfen. "Was ich aber schon sagen kann: So etwas mache ich ganz sicher nicht alleine. Wenn ich Chelsea kaufe, dann mit einem Konsortium bestehend aus sechs bis sieben Kapitalgebern", so der potentielle zukünftige Chelsea-Boss. (as)
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