So schwer trifft der Krieg in der Ukraine deutsche Unternehmen

Branchenübergreifende Blitz-Umfrage der Unternehmensberatung Kloepfel Consulting unter 235 Fach- und Führungskräften zeichnet ein differenziertes Bild.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine am vergangenen Donnerstag hat die Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Welche Auswirkungen dieser Krieg auf deutsche Unternehmen hat, hat die auf Einkauf und Logistik spezialisierte Unternehmensberatung Kloepfel Consulting in einer branchenübergreifenden Blitz-Umfrage unter 235 Fach- und Führungskräfte versucht herauszufinden.

Knapp zwei Drittel exportieren nach Russland

38 Prozent der befragten Unternehmen exportieren nicht nach Russland. Von den 145 übrigen Unternehmen (62 Prozent), die nach Russland exportieren, sehen drei Prozent ihre Existenz bedroht. Acht Prozent denken, dass ihr Wachstum stark gefährdet ist. Knapp jeder dritte Befragte (31 Prozent) gab an, dass sein Wachstum teilweise gefährdet ist. 36 Prozent rechnen damit, dass der Krieg ihr Wachstum kaum gefährdet. Von den Unternehmen, die nach Russland exportieren, sind 22 Prozent optimistisch und glauben nicht daran, dass ihr Wachstum unter dem Krieg leiden wird.

Was Sanktionen und Gegen-Sanktionen betrifft geben 36 Prozent geben an, dass sie nicht davon betroffen seien. Von den restlichen 151, die von Sanktionen und Gegen-Sanktionen betroffen sein könnten, denkt gut jeder Zweite (52 Prozent), sein Unternehmen sei dadurch kaum gefährdet. Gut jeder dritte (36 Prozent) Teilnehmer sieht für das Wachstum seines Unternehmens teilweise eine Gefährdung. Sieben Prozent sprechen von einer starken Gefährdung ihres Wachstums und fünf Prozent glauben, dass Sanktionen die Existenz ihres Unternehmens bedrohen.

Steigende Rohstoff- und Energiepreise

Der Krieg in der Ukraine treibt auch die Rohstoff- und Energiepreise an. Daher hat Kloepfel Consulting die 235 Unternehmen gefragt, wie kritisch diese steigenden Preise für ihr Unternehmen sind. Von einem hohen Risiko sprechen 43 Prozent der Befragten. Unterdessen gehen vier Prozent von einem existenziellen Risiko für ihr Unternehmen aus. 41 Prozent rechnen mit einem mittleren Risiko und zwölf Prozent bewerten das Risiko steigender Rohstoff- und Energiepreise als gering ein.

Von den befragten Teilnehmern denken 43 Prozent nicht, dass ihre Versorgungssicherheit durch den Krieg in der Ukraine in Gefahr ist. 28 Prozent sprechen davon, dass sie kaum gefährdet sind. 26 Prozent rechnen mit einer teilweisen Gefährdung und drei fürchten, dass Versorgungsengpässe aufgrund des Krieges ihre Produktion stark gefährden.

Gefahren noch kaum absehbar

Kaum ein Teilnehmer produziert in der Ukraine. Nur sechs Prozent der Firmen der befragten Fach- und Führungskräfte produzieren in der Ukraine. Das sind insgesamt 14 von 235 befragten Firmen. "Mit 14 Teilnehmern ist die Stichprobe zu klein für eine prozentuale Auswertung", teil Kloepfel Consulting mit. Vier der Befragten geben an, dass ihre Produktion normal weiter läuft. Acht Unternehmen haben ihre Werke vorerst geschlossen. Zwei Firmen überlassen es ihren Mitarbeitern in der Ukraine, bei ihren Familien zu bleiben oder ins Werk zur Arbeit zu kommen.

"Die Gefahren des sinnlosen und furchtbaren Krieges in der Ukraine für die hiesige Wirtschaft sind derzeit kaum absehbar. Daher ist jetzt wichtig, dass die Unternehmen ihren Einkauf mit Manpower, Know-how und digitalen Tools stärken, um Beschaffungsalternativen aufzubauen und die Lieferketten mit ihren Risiken aber auch Chancen transparent zu machen", so Kloepfel-Consulting-CEO Marc Kloepfel. (as)

www.kloepfel-consulting.com

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