DB beendet "everyworks" – Fokus auf Kernziele
Deutsche Bahn schließt Coworking-Standorte an Bahnhöfen

| Redaktion 
| 23.10.2024

Die Deutsche Bahn (DB) zieht die Reißleine: Ihr Coworking-Angebot "everyworks" wird bis zum 31. Dezember 2024 vollständig eingestellt. Die mobilen Arbeitsplätze, die an Bahnhöfen wie Berlin Hauptbahnhof, Hannover und Mannheim angeboten wurden, konnten die Erwartungen nicht erfüllen.

Im Zuge des neuen Sanierungsprogramms "S3" fokussiert sich die DB auf ihre Kernaufgaben. Der Rückzug aus dem Coworking-Markt ist Teil einer umfassenden Strategie, die Wirtschaftlichkeit, Pünktlichkeit und die Modernisierung der Infrastruktur in den Vordergrund stellt. DB-Vorstandsvorsitzender Richard Lutz betont: "Mit dem S3-Programm treiben wir die strukturelle Verbesserung der Infrastruktur, des Bahnbetriebs und der Wirtschaftlichkeit voran." Dabei soll die Leistungsfähigkeit der Schiene deutlich gesteigert werden, um langfristig die Finanzstabilität des Konzerns zu sichern.

"S3" – Drei zentrale Handlungsfelder

  1. Infrastruktur: Die DB plant, bis 2027 etwa 1.500 Kilometer Schienennetz zu modernisieren. Zudem sollen veraltete, störanfällige Systeme ersetzt werden, um die Zahl der durch technische Probleme verursachten Verspätungen um 20 Prozent zu reduzieren.

  2. Betrieb: Im Fernverkehr strebt die Bahn eine Pünktlichkeit von 75 bis 80 Prozent an. Lutz erklärte, dass die Infrastruktur in einem "deutlich schlechteren Zustand" sei als erwartet, was negative Auswirkungen auf Betrieb und Rentabilität habe. Das Ziel ist es, diese Defizite schnell zu beheben.

  3. Wirtschaftlichkeit: Bis 2027 soll der operative Gewinn (EBIT) auf 2 Milliarden Euro steigen. Lutz sieht die Aufgabe unrentabler Geschäftsfelder wie "everyworks" als notwendigen Schritt, um die "Starke Schiene" zu stärken.

Modernisierung der Bahnhöfe

Parallel zur Einstellung von "everyworks" investiert die DB massiv in die Modernisierung ihrer Bahnhöfe. Jährlich sollen bis zu 100 Bahnhöfe renoviert werden, um den Reisenden eine höhere Aufenthaltsqualität zu bieten. Damit soll die Attraktivität des Schienenverkehrs gesteigert und der Fokus auf die langfristige Stabilität des Unternehmens gelegt werden.

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