Roman Abramowitsch gibt beim FC Chelsea die Zügel aus der Hand

Nach Putins Angriff auf die Ukraine zieht sich der russische Oligarch von der Spitze des englischen Vereins zurück.

Für russische Oligarchen wird es nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine auf internationaler Bühne ungemütlicher: so auch für Roman Abramowitsch, der als Besitzer des Londoner Fußballklubs FC Chelsea zu Berühmtheit gelangt ist. Die Kontrolle über den Klub hat der 55-Jährige jetzt abgegeben.

"Hüter des Klubs"

Wie Abramowitsch am Samstag über die offiziellen Kanäle der "Blues", wie der zweimalige Champions-League-Sieger auch genannt wird, mitteilen ließ, habe er "Treuhändern der wohltätigen Stiftung von Chelsea die Verantwortung und Fürsorge für den FC Chelsea übertragen". Ob sich der Multimilliardär nur vorübergehend oder endgültige aus dem operativen Geschäft des Vereins zurückziehen wird, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall bleibt der FC Chelsea aber weiterhin im Besitz Roman Abramowitschs.

"In meinen fast 20 Jahren als Eigentümer des FC Chelsea habe ich meine Rolle immer als Hüter des Klubs gesehen, dessen Aufgabe es ist, sicherzustellen, dass wir so erfolgreich sind, wie wir es heute sein können, um gleichzeitig für die Zukunft zu planen und ebenso eine positive Rolle in der Gesellschaft zu spielen. Ich habe Entscheidungen immer im besten Interesse des Klubs getroffen. Diesen Werten bleibe ich verpflichtet", teilt der Oligarch weiter mit.

Wird Abramowitschs Vermögen konfisziert?

Die wohltätige Stiftung von Chelsea wird von Bruce Buck geleitet, der auch Präsident des Fußballklubs ist. Zu den weiteren Verwaltern der Stiftung gehören Chelsea-Women-Trainerin Emma Hayes, "Football Against Racism in Europe"-Chef Piara Powar, FC-Chelsea-CFO Paul Ramos, Rechtsanwalt John Devine und Ex-Sportminister Hugh Robertson. Entscheidungen über Transferbudgets, Spielertransfers und Trainerverpflichtungen werden in Zukunft von FC-Chelsea-Direktorin Marina Granovskaia und dem Technischen Direktor Petr Cech getroffen, die schon jetzt einflussreiche Positionen im Verein haben.

Im britischen Parlament wird derzeit über Sanktionen gegen Putin diskutiert. Darunter könnte auch die Beschlagnahmung des Vermögens des Chelsea-Bosses fallen. Das könnte auch schwerwiegende Folgen für den sechsfachen englischen Meister haben. Wie der Telegraph berichtet, hätten Abramowitschs Holdinggesellschaft dem Verein Darlehen in Höhe von 1,5 Milliarden Pfund (rund 1,8 Milliarden Euro) gegeben. Dies werfe "einen langen Schatten über die Zukunft von Chelsea".

Tochter nimmt Putin ins Visier

Während Roman Abramowitsch den Ukraine-Krieg in seiner Mitteilung nicht direkt erwähnt und somit auch keine Position zu Wladimir Putin bezieht, mit dem ihm Berichten zufolge eine enge Freundschaft verbindet, nimmt sich seine Tochter Sofia kein Blatt vor den Mund.

© Screenshot Instagram
© Screenshot Instagram

In einer Instagram-Story teilte sie das Statement "Russland will einen Krieg mit der Ukraine", bei dem das Wort "Russland" rot durchgestrichen und durch den Namen "Putin" ersetzt wurde. Zudem ist zu lesen: "Die grösste und erfolgreichste Lüge der Kreml-Propaganda ist, dass die meisten Russen hinter Putin stehen." (as)

www.chelseafc.com

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