Erste Städte schieben Darkstores einen Riegel vor

| 24.02.2022

Amsterdam und Rotterdam reagieren auf Konflikte bei Lager für Liefersupermärkte. Lösung für die Probleme ist jedoch nicht in Sicht

Milch, Brot und frische Äpfel, schnell und direkt zur Haustüre gebracht: An die komfortablen Liefersupermärkte haben sich die Großstadtbewohner schnell gewöhnt. Nicht aber mit den teils unangenehmen Nebenwirkungen. Die Rede ist von sogenannten Darkstores – Lager also, in denen Fahrer die Ware abholen und dann dem Kunden zustellen. Damit dies innerhalb kürzester Zeit möglich ist, ist ein dichtes Netz davon Voraussetzung.

Dass diese für Konflikte sorgen können, zeigt sich gerade in den Niederlanden. Wie Wired berichtet, hat Amsterdam als erste Stadt in der EU einen Stopp für neue Darkstores verhängt. Der soll vorerst für ein Jahr lang gelten. Rotterdam hat es der Stadt gleichgetan, weitere dürften bald folgen.

Krawall nonstop im Wohnbezirk

In einer ruhigen Wohngegend in Amsterdam hatte die Lieferfirma Zapp im vorigen Frühling ein Lager aufgesperrt. Seitdem beschweren sich Anrainer darüber, dass pro Tag zehn bis 15 Mal Bestellkuriere ein- und ausfahren und LKWs regelmäßig die Straße blockieren. Der Betrieb laufe demnach 24 Stunden am Tag, inklusive Lärmbelästigungen in der Nacht. In der Folge kam es zu Belästigungen, Handgreiflichkeiten und Verfolgungen. Fahrer wiederum beschweren sich darüber, sich während der Arbeit immer wieder rassistische Kommentare gefallen lassen zu müssen.

Übereinstimmungen zwischen den Fahrern und den Anrainern gibt es zumindest einem Punkt, nämlich dass sich die Darkstores an wenig geeigneten Standorten befinden. Das Problem wird durch den "Freeze" jedenfalls nicht gelöst. Denn während die Nachfrage nach derlei Lieferangeboten weiter steigt, können die Unternehmen weder neue Lager aufmachen, noch mit den vorhandenen übersiedeln. An den bereits vorhandenen Brennpunkten dürfte es daher keine Entspannung geben. (no)

www.amsterdam.nl

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