WhatsApp, Signal, Telegram & Co. sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der beliebteste Dienst ist WhatsApp. Er ist klarer Marktführer in Deutschland. Doch WhatsApp gehört zum Facebook-Konzern (Meta) und tauscht Nutzerdaten mit dem Mutterkonzern aus. Viele fragen sich: Bleiben sie wirklich privat, all die digitalen Liebesbriefe, Problemgespräche und Nackedeifotos vom planschenden Nachwuchs? Und: Welcher Chat-Dienst ist die beste Alternative zu WhatsApp?
Stiftung Warentest hat deshalb 30 Messengerdienste genauer unter die Lupe genommen – von großen Namen wie Google, Apple oder Microsoft bis hin zu kleineren wie Threema und Conversations. Alle Messenger-Dienste wurden sowohl für Android als auch für iOS geprüft, sofern sie für beide Systeme angeboten werden.
Das wurde überprüft
Beim wichtigen Thema Sicherheit können acht Apps mit voreingestellter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung punkten. Bei weiteren der größtenteils kostenlosen Apps muss diese erst aktiviert werden. In einigen Fällen landen die Chats unverschlüsselt auf den Servern der Anbieter.
Daneben prüfte das Testteam die Bandbreite der Funktionen, ob die Apps leicht zu bedienen sind und wie sparsam sie mit Nutzerdaten umgehen. Bei der Kernfunktion Nachrichten überzeugten fast alle Dienste. Unterschiede offenbarten sich bei Gruppen-Funktionen, dem Anhängen von Dateien, der Durchsuchbarkeit von Chats und der Emoji-Suche auch auf Deutsch. Wenn es ums Telefonieren bei schlechtem Empfang ging, überzeugte nur Whatsapp. Dennoch reichte es für den Klassenprimus nicht zum Gesamtsieg.
Signal siegt
Diesen holt sich Signal (Note 2,3). Der Messenger punktet mit vielseitigen Funktionen, leichter Bedienung und einer überzeugenden Verschlüsselung. Viber und Wire teilen sich den zweiten Platz (jeweils Note 2,5) mit Skype. Dahinter platziert sich WhatsApp gemeinsam mit Line auf dem dritten Platz. Die Gesamtnote von jeweils 2,6 entspricht einem "Befriedigend".
Kein Qualitätsurteil vergab die Stiftung für Telegram, da der Dienst inzwischen kein reiner Messenger mehr ist, sondern laut Bundesjustizministerium auch ein soziales Netzwerk. Gruppen können dort bis zu 200.000 Mitglieder haben. Daraus ergeben sich rechtliche Pflichten, deren Erfüllung im Rahmen des Tests nicht geprüft werden konnte. Telegram steht in der Kritik, weil auch gemeldete strafbare Inhalte dort oft nicht gelöscht wurden. (as)
www.test.de
Kommentar schreiben