Firmeninsolvenzen in Logistik und Bau
Rekord-Insolvenzen belasten deutsche Wirtschaft

| Redaktion 
| 11.09.2024

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 drastisch angestiegen. Besonders betroffen: Der Sektor Verkehr und Lagerei, sowie das Baugewerbe. Doch die Krise weitet sich aus und betrifft zunehmend auch den Mittelstand.

Die deutsche Wirtschaft sieht sich mit einem alarmierenden Anstieg der Firmenpleiten konfrontiert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 um fast ein Viertel (+24,9 %) im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 10.702 Insolvenzanträge gestellt, was nicht nur kleine Unternehmen betrifft, sondern zunehmend auch größere Mittelständler. Die Gläubigerforderungen summierten sich auf enorme 32,4 Milliarden Euro, mehr als das Doppelte des Vorjahres.

Verkehr und Lagerei besonders betroffen

Während die gesamte Wirtschaft unter der Insolvenzwelle leidet, stechen bestimmte Branchen besonders heraus. Der Bereich Verkehr und Lagerei verzeichnete 60,9 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen und führt damit die Negativstatistik an. Auch das Baugewerbe (47,4 Insolvenzen) sowie Zeitarbeitsfirmen und das Gastgewerbe sind stark betroffen. Besonders brisant: Seit Juni 2023 liegen die monatlichen Insolvenzzahlen fast durchweg im zweistelligen Wachstumsbereich.

Doch nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen sind von der wirtschaftlichen Krise betroffen. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg im ersten Halbjahr 2024 um 6,7 % auf 35.371 Fälle. Diese Entwicklung zeigt, dass sich die schwierige wirtschaftliche Lage auch im privaten Bereich massiv bemerkbar macht.

Weitere Pleiten erwartet

Angesichts dieser Entwicklung warnt das Statistische Bundesamt vor einer anhaltenden Insolvenzwelle. Experten erwarten, dass sich der Trend in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt. Die Zeitverzögerung bei der Erfassung der Insolvenzanträge – in vielen Fällen liegen sie bis zu drei Monate vor der statistischen Erfassung – deutet darauf hin, dass die tatsächliche Lage noch angespannter sein könnte.

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