Jeff Bezos’ Raumfahrtunternehmen Blue Origin

New Glenn: Start der Rakete erneut verschoben

"Dies ist unser erster Flug und wir haben uns gründlich darauf vorbereitet. Aber keine noch so große Anzahl von Bodentests oder Missionssimulationen kann einen Flug mit dieser Rakete ersetzen", hieß es am Montagmorgen deutscher Zeit noch in gespannter Erwartung seitens Blue Origin, dem Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos.

Nach mehreren Umlegungen des Termins sollte besagte Rakete, getauft auf den Namen New Glenn, zu Wochenbeginn endlich vom bekannten Weltraumflughafen Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida starten. Der knapp 100 Meter hohe Koloss hat genug Platz, um die Traglast von 20 LKWs ins Weltall zu befördern. Im aktuellen Fall an Bord: Ein Prototyp des sogenannten Blue Ring, der irgendwann Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen soll.

It may be hard to visualize just how much New Glenn can carry to orbit. Let’s put it into perspective. pic.twitter.com/C8RuZtRHL1

— Blue Origin (@blueorigin) January 11, 2025

Die Trägerrakete von New Glenn wiederum ist darauf ausgelegt, nach Erfüllung ihrer Aufgabe kontrolliert auf einem Schiff landen zu können, damit sie im Interesse ressourcenschonender Arbeit wiederverwendbar ist. SpaceX, derzeit Branchenprimus in puncto Raumfahrt, hat das Konzept bereits im Oktober auf eindrucksvolle Weise demonstriert.

Blue Origin erklärte Montagmorgen zum eigenen Vorhaben: "Unser wichtigstes Ziel ist es heute, die Umlaufbahn sicher zu erreichen. Alles, was darüber hinausgeht, ist das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Wir wissen, dass es ehrgeizig ist, die Rakete beim ersten Versuch auf dem Atlantik zu landen - aber wir werden es versuchen. Ganz gleich, was passiert, wir werden daraus lernen, es verfeinern und die gewonnenen Erkenntnisse bei unserem nächsten Start anwenden."

Kein Kuchen, kein Sahnehäubchen: Start erneut abgesagt

Letztlich gab es weder Kuchen noch Sahnehäubchen, denn auch beim jüngst anvisierten Launch-Termin ist New Glenn am Boden geblieben. "Wir brechen den heutigen Startversuch ab, um ein Problem mit einem Teilsystem des Fahrzeugs zu beheben, was unser Startfenster überschreiten wird", hieß es gegen 9 Uhr deutscher Zeit, nachdem der Start am Montagmorgen selbst schon mehrfach um mehrere Minuten nach hinten versetzt werden musste.

"Wir prüfen die Möglichkeiten für unseren nächsten Startversuch", ließ Blue Origin außerdem verlautbaren. Ob es sich wie zuletzt nur um eine Verzögerung von wenigen Tagen handelt oder eine längere Pause bis zum nächsten Versuch eingelegt wird, ist bislang nicht bekannt.

• https://www.blueorigin.com