Gewinneinbruch erwartet
Umsatzschwund bei Pro Sieben – Flaconi und Verivox vor Verkauf

| Redaktion 
| 14.11.2024

Pro Sieben Sat 1, das deutsche Medienunternehmen, kämpft mit sinkenden Einnahmen und schwachem Gewinnwachstum. Während der Umsatz zurückgeht, laufen Gespräche über mögliche Verkäufe der Randgeschäfte Flaconi und Verivox. Was steckt hinter den Verkaufsabsichten?

Pro Sieben Sat 1 meldete im dritten Quartal 2024 einen Umsatzrückgang um ein Prozent auf 882 Millionen Euro und ein Minus von 5,6 Prozent beim bereinigten Betriebsgewinn (EBITDA). Laut eines Berichts des Handelsblatts erklärte Finanzvorstand Martin Mildner, dass sich der private Konsum nicht so positiv entwickelt habe wie zu Jahresbeginn erwartet. Die Gesamtprognose wurde nach unten korrigiert – für das laufende Jahr wird ein operatives Ergebnis von weniger als 575 Millionen Euro erwartet, nachdem vorherige Erwartungen bis zu 625 Millionen Euro vorsahen. Der Vorstand geht davon aus, dass die Jahresprognose im unteren Bereich erreicht wird.

Randaktivitäten vor dem Verkauf

Parallel dazu bemüht sich Pro Sieben Sat 1, nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäftsfelder zu verkaufen. Konkret geht es um den Kosmetikanbieter Flaconi und das Vergleichsportal Verivox. Die Verhandlungen mit Interessenten laufen, und das Unternehmen kündigte an, den Markt bald über Ergebnisse zu informieren. Der italienische Großaktionär Media for Europe (MFE), der 30 Prozent an Pro Sieben Sat 1 hält, und der zweitgrößte Investor, die tschechische PPF-Gruppe, üben Druck auf das Management aus, das Unternehmen stärker auf den Kernbereich Unterhaltung auszurichten.

MFE, hinter der die Berlusconi-Familie steht, könnte eine vollständige Übernahme ins Auge fassen, sobald Pro Sieben Sat 1 eine Fokussierung auf das Entertainmentgeschäft erreicht hat. Dies wäre ein weiterer Schritt der Berlusconi-Familie zur Expansion im europäischen Medienmarkt.

Konkurrenzdruck und Marktveränderungen

Neben dem schwachen TV-Werbegeschäft wird das Unternehmen auch durch intensiven Wettbewerb im digitalen Bereich belastet. Vor allem in der Sparte Dating & Video kam es zu einem Umsatzrückgang von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig blieb das Beauty-Segment mit Flaconi ein Wachstumstreiber. Das Segment Commerce & Ventures verzeichnete hier eine positive Dynamik, obwohl der Konsum zurückhaltend blieb.

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