Top-Gehälter im Check
So viel verdienen Deutschlands Spitzenberufe

| Redaktion 
| 08.01.2025

Wer verdient wie viel und warum? Der aktuelle Stepstone Gehaltsreport 2025 enthüllt, wo die Spitzengehälter Deutschlands liegen und welche Berufe richtig abkassieren. Ob Medizin, Consulting oder IT – neben der Branche entscheiden auch Erfahrung, Standort und Unternehmensgröße über das Einkommen.

Das Thema Gehalt ist komplex und oft von Mythen und Vorurteilen geprägt. Der aktuelle Gehaltsreport liefert klare Fakten und spannende Einblicke, die Licht in den Gehaltsdschungel bringen.

Spitzengehälter – Ärzt:innen ganz vorne

Mit einem Mediangehalt von 94.750 Euro führen Ärzt:innen das Gehaltsranking an. Dahinter rangieren Finanz- und Bankwesen mit 57.000 Euro, dicht gefolgt von Ingenieurwesen und Consulting (jeweils 54.000 Euro). Im unteren Bereich finden sich Hotellerie und Gastronomie mit nur 35.500 Euro im Median.

"Der Gehaltsreport zeigt deutlich, dass die Branche allein nicht alles ist. Auch persönliche Qualifikationen und regionale Unterschiede spielen eine große Rolle", betont Stepstone-Sprecherin Lara Kieninger.

Was Ihr Gehalt beeinflusst

  • Berufserfahrung: Einstiegsgehälter beginnen bei 39.000 Euro. Nach zehn Jahren Berufserfahrung können es bis zu 50.750 Euro sein.
  • Bildung: Akademiker:innen verdienen im Median 60.500 Euro, während Nicht-Akademiker:innen nur 43.100 Euro erreichen – ein Unterschied von 40 Prozent.
  • Unternehmensgröße: Große Konzerne zahlen deutlich besser. Während Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden im Schnitt 40.500 Euro zahlen, liegt das Mediangehalt in Firmen mit mehr als 5.000 Angestellten bei 57.750 Euro.
  • Region: Der Standort macht einen erheblichen Unterschied. In München liegt das Mediangehalt bei 58.000 Euro, während es in ländlichen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern nur 36.500 Euro beträgt.

Gender-Pay-Gap – Frauen verdienen weniger

Der Gender-Pay-Gap bleibt ein Problem: Männer verdienen im Median 48.000 Euro, Frauen lediglich 42.100 Euro. Der bereinigte Gender-Pay-Gap – also die Lohnlücke bei gleicher Tätigkeit und Qualifikation – beträgt aktuell 5,7 Prozent.

Mit der EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz (EU 2023/970) soll diese Differenz bis 2026 weiter reduziert werden.

Gehaltsverhandlungen in Krisenzeiten

Die wirtschaftlichen Herausforderungen durch Inflation und sinkende Nachfrage setzen Unternehmen unter Druck, doch das bedeutet nicht, dass Gehaltsverhandlungen aussichtslos sind. "Auch in schwierigen Zeiten gibt es Verhandlungsspielraum – sei es bei Gehalt oder Zusatzleistungen", erklärt Verhandlungsexpertin Claudia Kimich.

Eine solide Vorbereitung ist entscheidend, um realistische und fundierte Argumente zu entwickeln. Leistungen und konkrete Erfolge spielen dabei eine zentrale Rolle, um den eigenen Wert im Unternehmen zu unterstreichen. Sollte eine direkte Gehaltserhöhung nicht umsetzbar sein, bieten sich alternative Leistungen wie flexible Arbeitszeitmodelle, zusätzliche Urlaubstage oder Weiterbildungsangebote als attraktive Optionen an. Solche Benefits können nicht nur die Zufriedenheit steigern, sondern auch langfristig zur beruflichen Weiterentwicklung beitragen.

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