Auszahlung für Anleger versprochen
Backpack Exchange übernimmt Europa-Ableger von FTX

| Redaktion 
| 07.01.2025

Der Niedergang von FTX im November 2022 gilt als bislang größter Krypto-Skandal. Nicht nur aufgrund des damit verbundenen Image würden zahlreiche Kryptowährungsbörsen vermutlich von einer Übernahme von FTX EU, dem ehemaligen Europa-Ableger, absehen. Anders jedoch Backpack Exchange, die auf diese Weise ihre Expansion auf dem Kontinent vorantreiben. Verlorenes Vertrauen soll durch die Auszahlung geprellter FTX-Anleger zurückgewonnen werden.

Bei Backpack Exchange handelt es sich um eine Kryptowährungsbörse, die unter der Lizenz der Dubai Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) in mehr als 150 Ländern tätig ist und Eigenangaben zufolge ein Handelsvolumen von über 60 Milliarden US-Dollar verzeichnet.

Nun hat Backpack die erfolgreiche Übernahme von FTX EU, dem nach MiFID II lizenzierten ehemaligen Europa-Ableger der berüchtigten Kryptowährungsbörse, verkündet. Das Insolvenzgericht von FTX und die Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) haben das Vorhaben dementsprechend bereits abgesegnet. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried sitzt derzeit eine 25-jährige Haftstrafe wegen Betrug und Geldwäsche ab.

Backpack möchte Lücke schließen

Für Backpack stellt der Schritt einen "bedeutenden Meilenstein in der globalen Expansion" der Marke dar und soll zu "sicheren und regulierten Handelslösungen in ganz Europa" beitragen. Mittels des neuen EU-Arms will Backpack ein umfassendes Angebot an Krypto-Derivaten bereitstellen, das auch sogenannte Perpetual Futures beinhaltet.

Damit "erschließt Backpack EU einen Markt, in dem bisher keine regulierten Krypto-Derivate verfügbar sind, da unregulierte Offshore-Börsen ihre nicht lizenzierten europäischen Geschäfte einstellen mussten", wie es in der offiziellen Mitteilung zur Übernahme von FTX EU heißt.

Darin schildert Armani Ferrante, CEO von Backpack Exchange, außerdem: "Da sich viele internationale Börsen aus der Europäischen Union zurückziehen, zeigt unsere MiFID-II-Lizenzierung unser Bekenntnis zu den höchsten regulatorischen Standards. Dies ist ein entscheidender Schritt, um transparenten, sicheren und regulierten Krypto-Handel in einem unterversorgten europäischen Markt anzubieten."

Auszahlungen "innerhalb weniger Wochen"

Mit FTX EU übernimmt Backpack auch die Verantwortung für die Auszahlung zuvor gerichtlich genehmigter FTX-Insolvenzforderungen an europäische Kunden. Armani Ferrante dazu: "Die Entschädigung der Kunden ist ein entscheidender Schritt, um das Vertrauen in die Branche wiederherzustellen. Backpack verpflichtet sich, die Gelder der FTX-EU-Kunden so schnell und sicher wie möglich zurückzuzahlen."

Ehemalige FTX-Nutzer haben ab sofort die Möglichkeit, sich zu verifizieren, woraufhin sie "innerhalb weniger Wochen ihre verloren geglaubten Gelder in Euro zurückerstattet" bekommen sollen. Backpack zufolge handelt es sich dabei um über 100.000 Kunden in Europa mit mehr als 50 Millionen Gesamteinlagen, die nach der FTX-Insolvenz zunächst als nicht auszahlbar galten.

Für Betroffene sei es "eine einzigartige Chance, in der ersten Auszahlungswelle dabei zu sein und so einen lang ersehnten Abschluss zu finden". Der allgemeine Start von Backpack EU soll noch im ersten Quartal dieses Jahres erfolgen.

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