Kurswechsel
McDonald's fährt Diversity-Initiativen zurück

| Redaktion 
| 07.01.2025

Eine Rückkehr zum Leistungsprinzip macht sich zunehmend in der öffentlichen Ausrichtung großer Unternehmen bemerkbar: Mit McDonald's hat der bekannteste Fast-Food-Anbieter der Welt angekündigt, mehrere Initiativen zugunsten geförderter Diversity zu reduzieren. Statt "ehrgeiziger Repräsentationsziele" sollen künftig wieder "Eingliederungspraktiken, die das Unternehmen voranbringen", im Vordergrund stehen.

Am Montag hat der Fast-Food-Riese McDonald's eine an Franchise-Nehmer und Mitarbeiter gerichtete Memo von CEO Chris Kempczinski und dem Führungsteam auf seiner Homepage veröffentlicht, die über den künftigen Umgang mit Maßnahmen zum Thema DEI (Diversity, Equity, Inclusion) informiert.

Während Inklusion weiterhin ein zentraler Wert der bekanntesten Burgerkette darstelle und jeder Mensch "unter dem goldenen Bogen willkommen" sei, hat McDonald's nach "umfassenden Überprüfung auch einige Praktiken identifiziert, die wir zu ändern gedenken".

So will man sich von der "Festlegung von ehrgeizigen Repräsentationszielen zurückziehen", externe Umfragen aussetzen und die "gegenseitige Verpflichtung zur DEI in der Lieferkette" aufgeben; letzteres "zugunsten einer stärker integrierten Diskussion mit den Lieferanten über Inklusion in Bezug auf die Unternehmensleistung“. Damit zusammenhängend wird ein Programm eingestampft, das Lieferanten etwa zu Diversity-Schulungen für ihre Mitarbeiter motivieren sollte.

McDonald's ist nicht alleine

Stattdessen möchte das Unternehmen seinen Fokus in Zukunft wieder stärker auf das Optimieren und Ausbauen des Tagesgeschäfts legen und vor allem "Eingliederungspraktiken, die unser Unternehmen voranbringen", fördern.

Die Ergebnisse eines Civil Rights Audit (CRA) im letzten Jahr, der Austausch mit Aktionären, eine sich verändernde Rechtslage und auch der Blick zu anderen großen Unternehmen haben McDonald's demnach zum Umdenken veranlasst.

Wie CBS News berichtet, haben in jüngerer Vergangenheit auch Ford, Lowe's oder John Deere ihr DEI-Engagement nach der Aufhebung der Affirmative Action (Verbot der "positiven Diskriminierung") durch den Obersten Gerichtshof in den USA reduziert.

Effiziente Inklusion statt Diversity-Ehrgeiz

Im Zuge der Änderungen bei McDonald's wechselt darüber hinaus das Global Diversity Team seinen Namen und firmiert fortan als Global Inclusion Team, was der Arbeit des verantwortlichen Personals besser entspreche.

Die Memo betont den Wert eines vielfältig aufgestellten Unternehmens vielfach und stellt heraus, dass McDonald's ein solches bleibt. Es wird hervorgehoben, dass McDonald's bereits Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern erreicht hat und 30 Prozent der in den USA angestellten Führungskräfte aus unterrepräsentierten Gruppen stammen. 78 Prozent der Mitarbeiter hätten das Unternehmen im eigenen Inclusion Index positiv bewertet.

Die Neuausrichtung von McDonald's in Sachen Diversität und Inklusion ist interessant. mcdonald-feedbacks.de/ Der Fokus auf Integration könnte Effizienz fördern, birgt aber das Risiko, die Vielfalt zu vernachlässigen. Positiv bleibt, dass Fortschritte wie Geschlechterlohngleichheit erhalten bleiben sollen. Es wird spannend, wie sich dieser Ansatz auf die Unternehmenskultur auswirkt.

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