SPOBIS Conference in Hamburg
Bierhoff, Bayern, Red Bull: Lokale Helden, globales Denken

| Redaktion 
| 06.02.2025

Am Mittwoch und Donnerstag hat Hamburg die jüngste Ausgabe der SPOBIS Conference beherbergt. Der vorher lange Zeit in Düsseldorf etablierte Treffpunkt für Fachleute aus der Sportwirtschaft, dem Sponsoring oder der Digitalisierung ging zum zweiten Mal in der Hansestadt über die Bühne. Unter dem Ortswechsel hat das Interesse prominenter Gäste nicht gelitten: Neben zahlreichen Fußballvereinen waren auch die NHL oder zwei Außenministerien namhaft vertreten.

So machte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock eine kurze thematische Pause vom Wahlkampf und beehrte die SPOBIS Conference gleich am Mittwoch. Auf der Bühne des Congress Center Hamburg (CCH) sprach sich die Grünen-Politikerin unter anderem für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele aus. Das sei "eine große Chance" und könne "zu einer Kraft für Deutschland führen", sagte Baerbock.

Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Borussia Dortmund, ging derweil auf den Einfluss einer sportlich mäßigen Phase auf die Wirtschaftlichkeit des Traditionsvereins ein. Der BVB halte "auch zwei Jahre ohne Champions League aus" und könne mit "ein oder zwei Transfers" dafür sorgen, dass "alles im Lot" ist.

In der Vergangenheit war es dem BVB immer wieder gelungen, junge Talente auf internationaler Bühne zu präsentieren und sie wenig später teils extrem gewinnbringend ins Ausland zu verkaufen. Bekannte Beispiele sind Erling Haaland, Jude Bellingham, Ousmane Dembélé oder Christian Pulisic.

Mintzlaffs Traumdeal, Dreesens Forderung

Schon zur Verpflichtung von Jürgen Klopp schwärmte Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff in den höchsten Tönen von ihrer Signifikanz und bezeichnete sie sogar als die "bedeutendste Ernennung in der Geschichte von Red Bulls Engagement im Fußball“.

In Hamburg wiederum war vom "besten Deal seiner Laufbahn" die Rede – obwohl es die meiste Zeit gar nicht danach aussah. "Nachdem ich nach jahrelangen Gesprächen eigentlich nicht mehr daran geglaubt habe, war es ein völlig unerwartetes 'Ja, lass uns das machen'", erinnerte sich Mintzlaff im CCH.

 
 
 
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Red Bull Leipzigs Geschäftsführer Johann Plenge war ebenfalls vor Ort und rief Clubs dazu auf, auf eine stärkere globale Positionierung der Bundesliga hinzuarbeiten: "Wenn wir als Liga wachsen wollen, darf sich keiner herausnehmen".

Der FC Bayern München entsandte derweil den Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen in den Norden, der ein schärferes Vorgehen im Financial Fairplay forderte: "Man muss Regelverstöße sanktionieren. Und man darf die dann auch nicht wieder zurückziehen, egal wie groß der Name ist, der gerade sanktioniert wird".

Bierhoff und Bettman über Transatlantik-Impulse

Am Donnerstag eröffnete der ehemalige DFB-Stürmer und Manager sowie heutige Berater des Football-Teams der New England Patriots, Oliver Bierhoff, das Programm. Er berichtete von inspirierenden Aspekten des US-amerikanischen Sportgeschäfts, die seiner Ansicht nach auch Europa bereichern könnten.

Passend dazu waren auch Funktionäre zu Gast, die jenseits des Atlantiks aktiv sind: Gary Bettman - Commissioner der NHL - veranschaulichte, wie die nordamerikanische Eishockey-Profiliga ihr Wachstum und ihre weltweite Popularität vorantreibt. Auch Tatjana Haenni (Chief Sporting Director der National Women's Soccer League) ging darauf ein, wie und warum die führenden Ligen im Frauenfußball erfolgreich sind.

 
 
 
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Grundsätzlich kamen Fans von König Fußball auch am zweiten Veranstaltungstag voll und ganz auf ihre Kosten, schließlich umfasste er daneben Auftritte von Michele Montesi (Chief Strategy Officer beim FC Porto), FC Bayerns Sportvorstand Max Eberl, Welttorhüterin Almuth Schult, Weltmeister Bastian Schweinsteiger oder Fernando Carro (Vorsitzender der Geschäftsführung bei Bayer 04 Leverkusen), der die Perspektive der Werkself auf den globalen Fußball detaillierte.

Für zusätzlichen thematischen Facettenreichtum sorgte Seine Königliche Hoheit Prinz Faisal bin Bandar Bin Sultan Al Saud (Außenminister von Saudi-Arabien), der mit persönlicher Begeisterung von den Auswirkungen der „Vision 2030“ auf den Esport und den globalen Sport im Allgemeinen berichtete.

Mit Bezug zum Testimonial-Marketing vertrat Sophie Alisch den Boxsport, während Michael Forde (Chief Sales Officer bei Orlando Magic) den Basketball repräsentierte und über die Etablierung einer globalen Sportmarke sprach.

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